Sekundärprävention: Neue Gesundheits-App unterstützt Menschen mit koronaren Herzerkrankungen30. Januar 2025 Symbolfoto: ©Khunatorn/stock.adobe.com Eine neue App konnte in einer aktuellen Studie das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit KHK senken. Neben Unterstützung bei Lebensstil und Medikamenteneinnahme punktet die App mit Bildern der eigenen Carotis-Plaques. Die randomisierte kontrollierte Studie wurde von Wissenschaftlern der Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen durchgeführt und kürzlich in „Nature Digital Medicine“ veröffentlicht. Daran teil nahmen 240 Patienten mit KHK (Durchschnittsalter 61,9 ±9,0 Jahre; 58,8% männlich). Sie wurden randomisiert zur Kontrollgruppe mit Standardbehandlung (n=119) oder zur Interventionsgruppe mit zusätzlicher App (n=121) zugeteilt. Die Gesundheits-App namens PreventiPlaque stellt täglich kleine Aufgaben zur Verbesserung des Lebensstils und zur Einnahme der verschriebenen Medikamente bereit, wie das Universitätsklinikum Essen in Mitteilung zur Studie erläutert. Ein besonderes Feature: Ultraschallbilder der Plaques werden in der App angezeigt und regelmäßig aktualisiert. „Die visuelle Darstellung macht für die Betroffenen ihr persönliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen viel greifbarer“, erklärt Erstautorin Dr. Greta Ullrich. Die Auswirkungen der Plaque-Visualisierung und der personalisierten App-Nutzung bewertete die Forschungsgruppe aus Essen anhand der Veränderung des SCORE2 als primären Endpunkt. SCORE2 beziffert das Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis innerhalb der nächsten zehn Jahre. In der Interventionsgruppe war der SCORE2 nach dem Studienzeitraum von 12 Monaten signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe ohne App. „Dies deutet darauf hin, dass Patienten, die Zugang zur PreventiPlaque-App haben, in den kommenden Jahren ein deutlich geringeres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse haben werden“, erklären die Forscher in der Studie. Auch auf die sekundären Endpunkte systolischer Blutdruck und LDL-C-Spiegel hatte die Intervention positive Auswirkungen. Hinsichtlich körperlicher Aktivität und HbA1c-Werte stellten die Studienautoren jedoch keine statistisch signifikante Verbesserung fest. Insgesamt ziehen Ullrich und Kollegen dennoch ein positives Fazit: „Durch die Nutzung der App konnten die Patienten ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken“, heißt es von ihnen. „Das zeigt, wie effektiv personalisierte Gesundheits-Apps in Kombination mit visueller Risikoaufklärung bei der Vorbeugung weiterer Erkrankungen sein können“, betont PD Dr. Julia Lortz, Oberärztin der Klinik für Kardiologie und Angiologie am Universitätsklinikum Essen, die das mobile-health-Projekt geleitet hat. Und die Forscher denken bereits weiter: In Zukunft könnte das Konzept auch in der Primärprävention umgesetzt und getestet werden, schreiben sie. (ah)
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