Sonderforschungsbereich OncoEscape verlängert25. November 2025 Der Sprecher des SFB, Prof. Robert Zeiser, leitet die Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Freiburg und ist Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS der Universität Freiburg. Foto: CIBSS Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt den Sonderforschungsbereich (SFB) „OncoEscape“ an der Universität Freiburg über eine weitere Förderperiode. Er erforscht die Grundlagen neuer Immuntherapien gegen Krebserkrankungen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 21. November 2025 mitgeteilt, dass sie den bestehenden Sonderforschungsbereich (SFB) 1479 „Onkogen-driven immune escape – OncoEscape” an der Universität Freiburg für eine weitere Periode von dreieinhalb Jahren fördern wird. Der SFB untersucht, wie es Tumorzellen gelingen kann, dem Immunsystem zu entkommen – und wie sich dies verhindern lässt. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen, nachhaltig wirksamen Krebstherapien führen. Die beteiligten Forschungsgruppen arbeiten am Universitätsklinikum Freiburg, der Universität Freiburg, dem Forschungszentrum M3 Research Center am Universitätsklinikum Tübingen, dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und dem Georg-Speyer Haus in Frankfurt. Neue Ansätze bei Therapieresistenz „In den vergangenen vier Jahren konnten wir für mehrere Krebsarten zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen der Krebs-induzierenden Mutation und dem Entkommen der Krebszellen vor einer Immunantwort besteht. Diese Entdeckungen haben zu neuen therapeutischen Ansätzen geführt, die aktuell in der klinischen Prüfung sind. Die Verlängerung des Sonderforschungsbereichs ist eine große Anerkennung“, sagt der Sprecher des SFB Prof. Robert Zeiser. Zeiser leitet die Abteilung für Tumorimmunologie und Immunregulation der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Freiburg und ist Mitglied des Exzellenzclusters CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies der Universität Freiburg. 2025 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. „Die Hemmung von onkogener Signaltransduktion zur Verstärkung von Immuntherapie gegen Krebs ist ein neuer Ansatz, der helfen könnte, Therapieresistenz zu überwinden“, erklärt der Ko-Sprecher des SFB, Prof. Tilman Brummer vom Institut für Molekulare Medizin und Zellforschung der Universität Freiburg. „Eine Umsetzung in klinische Studien ist durch die exzellente Infrastruktur in der ‚Early Clinical Trial Unit‘ (ECTU) der Klinik Innere Medizin I am Universitätsklinikum Freiburg gegeben“, ergänzt Prof. Justus Duyster, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg. Unsichtbar für das Immunsystem Wie häufig sich Zellen teilen, wird in normalem Gewebe durch stimulierende Onkogene und hemmende Tumorsuppressorgene präzise kontrolliert. Werden Onkogene aber genetisch überaktiviert oder gehen Tumorsuppressorgene verloren, verwandelt sich eine normale Zelle in eine Krebszelle. Beide Prozesse verändern die intrazelluläre Signalübertragung, die mit dem übergeordneten Begriff „onkogenes Signalling“ beschrieben wird. Dies führt zu Tumorwachstum und später auch zu erhöhter genetischer Instabilität. Dadurch kann die Tumorzelle Mechanismen entwickeln, um für das Immunsystem unsichtbar zu werden oder die Immunzellen stumm zu schalten. Diese Mechanismen werden unter dem Begriff „Immun-Escape“ zusammengefasst. „Die erneute Förderung des Sonderforschungsbereichs bestätigt die Stärke der medizinischen Forschung in Freiburg“, sagt Prof. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. „Die Verlängerung des SFB erlaubt es den Forscher*innen, neue therapeutische Ansätze gegen Krebserkrankungen experimentell zu prüfen, die resistent gegen Immuntherapie sind.“
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