SpiFa: Hygiene duldet keine Kompromisse

SpiFa-Vorstand Axel Schroeder. Foto: SpiFa/Schoelzel

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) hat mit seinen Mitgliedsverbänden die vor drei Wochen gestartete bundesweite Hygienekampagne fortgesetzt.

Ziel der Kampagne sei es Versicherte über die “Verweigerungshaltung der Gesetzlichen Krankenkassen” zu informieren, die Hygienekosten nicht zu übernehmen und aufzuzeigen, welche Folgen dies für die Ärztinnen und Ärzte habe. Dafür wolle man die Versicherten um deren Unterstützung bitten.

Der Spitzenverband beklagt, dass die Kassen seit mehr als zehn Jahren qualifizierte Hygiene- und Medizinprodukteaufbereitungsmaßnahmen nicht ausreichend finanzieren würden. Zugleich seien die Anforderungen und Kosten im Bereich Hygiene gestiegen. “Die Geduld der Fachärztinnen und Fachärzte mit der gemeinsamen Selbstverwaltung und vor allem der Verweigerung des GKV-Spitzenverbandes, sich sachgerecht dem Thema zu widmen, ist am Ende”, konstatiert der SpiFa.

„Wenn künftig in den Praxen weiterhin eine qualifizierte, wohnortnahe und flächendeckende Versorgung sowie ambulantes Operieren möglich sein soll, dann muss der Hygieneaufwand endlich auch vergütet werden! Dabei ist auch die Politik in die Pflicht zu nehmen, die Schutzmaßnahmen zur Infektionsvermeidung in der Gesundheitsversorgung zu stärken“, fordert Dr. Axel Schroeder, Vorstandsmitglied des SpiFa.

„Hygiene duldet dabei keine Kompromisse, somit auch deren Gegenfinanzierung nicht! Es ist paradox, dass in Zeiten der Corona-Pandemie die Gesetzlichen Krankenkassen eine fortgesetzte Verweigerungshaltung an den Tag legen, den gestiegen Mehraufwand der Medizinproduktaufbereitung zu tragen”, so Schroeder weiter. Sowohl Patientinnen und Patienten als auch Mitarbeitende hätten ein Recht auf Schutz vor lebensgefährlichen Infektionen. Hygiene sei dabei ein elementarer Bestandteil einer guten Versorgung.

Mit der Informationskampagne (s. auch Beitrag: SpiFa startet Kampagne zur Vergütung gestiegener Hygienekosten) wenden sich laut SpiFa die Fachärztinnen und Fachärzte über den Spitzenverband und seine Mitgliedsverbände an die Öffentlichkeit, Versicherte, Krankenkassen und Politik. Dabei würden für acht Wochen in Deutschland für bestimmte Untersuchungen weniger bzw. keine Termine vergeben und andere Leistungen nur in einem begrenztem Umfang erbracht . (hr)