Störung der Mitochondrien behindert Verpackung und Transport von Nahrungsfetten in Enterozyten

KI-Darstellung von Mitochondrien. (Abbildung: © Катерина Євтехова/stock.adobe.com)

Ein Kölner Forschungsteam hat im Tiermodell einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Aufnahme von Fetten aus verdauter Nahrung kontrolliert.

Die Aufrechterhaltung der Lipidhomöostase ist für die Gesundheit von entscheidender Bedeutung. Der Verzehr übermäßiger Mengen fetthaltiger Lebensmittel trägt zwar zu Stoffwechselkrankheiten wie Übergewicht und Arterienverkalkung bei. Dennoch ist Fett ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Ernährung. Verdaute Fette versorgen den Körper mit essenziellen Bausteinen und erleichtern die Aufnahme wichtiger Vitamine.

Die Studie, die von einem Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Manolis Pasparakis und unter Mitwirkung von Professorin Aleksandra Trifunovic und Prof. Christian Frezza vom Alternsforschungs-Exzellenzcluster CECAD der Universität zu Köln sowie Prof. Jörg Heeren von der Universität Hamburg durchgeführt wurde, ist gerade unter dem Titel „Mitochondrial dysfunction abrogates dietary lipid processing in enterocytes“ im Fachjournal „Nature“ veröffentlicht worden.

Die Forschenden untersuchten die Funktion von Mitochondrien in Enterozyten. Sie fanden heraus, dass eine Störung der mitochondrialen Funktion im Darm von Mäusen eine übermäßige Ansammlung von Nahrungsfett in den Enterozyten und eine beeinträchtigte Abgabe von Lipiden in die anliegenden Organe verursachte. Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass eine Störung der Mitochondrien die Verpackung und den Transport von Nahrungsfetten in Chylomikronen in Enterozyten hemmt. Chylomikronen sind wichtige Träger von Nahrungsfetten, deren ordnungsgemäße Bildung und Transport die Aufnahme von Nährstoffen von entscheidender Bedeutung sind.

„Diese Entdeckung ist ein bedeutender Fortschritt im Verständnis der entscheidenden Rolle von Mitochondrien beim Transport und Stoffwechsel von Nahrungsfetten“, fasst Dr. Chrysanthi Moschandrea, Erstautorin der Studie, zusammen. Die Auswirkungen dieser Entdeckung gehen über den Bereich der Grundlagenforschung hinaus. „Diese Ergebnisse bieten neue Perspektiven für ein besseres Verständnis der gastrointestinalen Symptome von Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen und können auch zu neuen therapeutischen Ansätzen führen“, ergänzt Trifunovic.