Studie: C.-difficile-Träger sind eine häufige Infektionsquelle in medizinischen Einrichtungen

Clostridioides difficile (Grafik: © nobeastsofierce/Adobe Stock)

Nahezu jeder zehnte Patient, die für eine neue Studie ausgewertet und ohne Durchfallsymptome in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert wurden, waren Träger von Clostridioides difficile. Dies deutet laut den Verfassern der Arbeit darauf hin, dass solche Infektionen häufiger außerhalb von Krankenhäusern auftreten als gedacht.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen die Identifizierung von C.-difficile-Trägern als Strategie anwenden sollten, um so die Ausbreitung derartiger Infektionen zu verhindern. Laut einem Bericht aus dem Jahr 2015 werden in den Vereinigten Staaten jedes Jahr mehr als 400.000 Fälle von C.-difficile-Infektionen gemeldet. Diese haben fast 30.000 Todesfälle zur Folge.
„Es wurde allgemein angenommen, dass Patienten die Bakterien während ihres Aufenthalts im Krankenhaus erwerben“, sagt Dr. Sarah Baron, Hauptautorin der Studie. Sie leitet die Abteilung Inpatient Quality Improvement im Montefiore Health System und ist Assistenzprofessorin am Albert Einstein College of Medicine. „Als wir jedoch Patienten untersuchten, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, stellten wir fest, dass viele von ihnen Träger dieser Bakterien, die bereits zu Diarrhoe führten, waren und im weiteren Verlauf eine Infektion entwickelten.“

Die Forscher testeten 220 Patienten ohne Symptome einer C.-difficile-Infektion, die zwischen Juli 2017 und März 2018 eingeliefert wurden. Perirektale Abstriche wurden innerhalb von 24 Stunden nach der Aufnahme genommen und die Patienten sechs Monate lang beobachtet. Bei der Aufnahme ins Krankenhaus wurden 21 Patienten als C.-difficile-Träger identifiziert.

Innerhalb von sechs Monaten entwickelte sich bei 38 Prozent der Träger eine symptomatische C.-difficile-Infektion, verglichen mit nur 2 Prozent der Nichtträger.

Die Studie lässt ihren Autoren zufolge auch darauf schließen, dass es einen großen Pool von Menschen gibt, die Träger des Bakteriums sind, aber unerkannt bleiben und es somit möglicherweise an andere Personen weitergeben und/oder selbst eine Infektion entwickeln, betont Baron. „Diese Ergebnisse könnten bedeuten, dass wir vorhersagen können, wer eine C.-difficile-Infektion entwickeln wird und versuchen können, sie zu stoppen, bevor sie beginnt“, erklärt Baron. „Es muss weiter geforscht werden, um herauszufinden, wie wir alle vor der Entwicklung dieser gefährlichen Form von Diarrhoe schützen können – auch die Patienten, bei denen sich bereits Bakterien im Kolon befinden.“