Studie: Größerer Bauchumfang erhöht Risiko für schwere Leberschäden bei Typ-2-Diabetes19. Oktober 2021 Abbildung: © Kateryna_Kon/stock.adobe.com Neue Forschungsergebnisse, die auf der diesjährigen Online-Konferenz der European Association for the Study of Diabetes (EASD) vorgestellt wurden, deuten auf einen Zusammenhang zwischen größeren Bauchumfängen und dem Voranschreiten einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes hin. Es ist bereits bekannt, dass bis zu 15 bis 20 Prozent aller Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes an einer fortgeschrittenen Fibrose leiden. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und welche Auswirkungen es auf die Komplikationen eines Typ-2-Diabetes hat. Dr. Tiphaine Vidal-Trécan vom Krankenhaus Lariboisiere in Paris (Frankreich) untersuchte gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen diesen Zusammenhang bei 684 Personen mit Typ-2-Diabetes. Die an der Studie Teilnehmenden hatten ein Durchschnittsalter von 61 Jahren, einen Body-Mass-Index von im Mittel 28,7 und einen Bauchumfang von durchschnittlich 104 cm. Bei 59 Prozent der Probandinnen und Probanden handelte es sich zum Männer. Messungen der Lebersteifigkeit mit transienter Elastographie ergaben, dass 74,5 Prozent der Probandinnen und Probanden an einer NAFLD litten. 12,4 Prozent der Teilnehmenden hatten eine Fibrose im fortgeschrittenen Stadium. Makrovaskuläre Komplikationen eines Typ-2-Diabetes zeigten 24,8 Prozent der Patientinnen und Patienten (bspw. Herzerkrankungen), während 20,5 Prozent an einer Retinopathie litten. 39,4 Prozent hatten eine Neuropathie und 38,3 Prozent eine Nephropathie. Die Analyse ergab, dass eine Nephropathie bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Fibrose signifikant häufiger auftrat als bei den übrigen Personen mit Typ-2-Diabetes. 52,1 Prozent der Personen mit fortgeschrittener Fibrose hatten eine Nephropathie, verglichen mit 36,3 Prozent der übrigen Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes. Laut den Autorinnen und Autoren der Studie muss weiter geforscht werden, um diesen Zusammenhang zu bestätigen. Die Raten der übrigen Komplikationen (makrovaskulär, Retinopathie und Neuropathie) unterschieden sich nicht zwischen denen Personen mit fortgeschrittener Fibrose und den übrigen Typ-2-Diabetikerinnen und -Diabetikern. In der Untersuchung war jeder Anstieg des Bauchumfangs um 1 cm mit einer um fünf Prozent höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, eine fortgeschrittene Fibrose als Spätstadium der NAFLD zu entwickeln. Höhere Aspartat-Aminotransferase-Spiegel waren auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine fortgeschrittene Fibrose verbunden.
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