Studie: Vitamin-D-Supplementierung wirkt nicht gegen schmerzhafte Reizdarm-Symptome

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Vitamin-D-Präparate stellen laut einer neuen Studie von Forschenden von der Universität Sheffield (Großbritannien) keine wirksame Behandlung zur Linderung schmerzhafter Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS) dar.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Abteilung für Onkologie und Stoffwechsel der Universität Sheffield führten in Zusammenarbeit mit dem Nahrungsergänzungsmittel-Unternehmen BetterYou Studien mit Personen durch, die an einem RDS litten, um zu beurteilen, ob Vitamin D die Schwere der Symptome reduziert und ob sich mit einer entsprechenden Nahrungsergänzung die Lebensqualität der Betroffenen verbessern lässt.

Die Ergebnisse der kürzlich im „European Journal of Nutrition“ veröffentlichten Studie ergaben, dass sich bei den Teilnehmenden in Reaktion auf die Anwendung eines oralen Vitamin-D3-Sprays über einen Zeitraum von zwölf Wochen zwar der Vitamin-D-Status verbessert, dass es aber keinen Unterschied in Bezug auf den Schweregrad der RDS-Symptome im gleichen Zeitraum gab. Auch war bei den Angaben der Teilnehmenden keine Veränderung der Lebensqualität zu beobachten.

Die in Zusammenarbeit mit dem Sheffield Teaching Hospitals NHS Foundation Trust durchgeführte Studie ergab auch, dass Vitamin-D-Ergänzungen zwar die Symptome eines RDS nicht lindern, aber dass ein Vitamin-D-Mangel in der RDS-Bevölkerung weit verbreitet ist. Dies könne langfristig zu einem erhöhten Frakturrisiko und Osteoporose führen.

Dr. Liz Williams, Koautorin der Studie und Senior Lecturer für das Fachgebiet Ernährungswissenschaften an der Universität Sheffield, sagt: „Forschende ebenso wie Patientenorganisationen haben sich in der Vergangenheit für das Potenzial von hochdosiertem Vitamin D zur Linderung von RDS-Symptomen interessiert, doch es gab dazu nicht viele ausreichend kontrollierte Studien. Unsere Arbeit zeigt, dass die Einnahme von Vitamin D in einer sicheren Dosis den Schweregrad von RDS-Symptomen nicht verringerte. Es ist jedoch erwähnenswert, dass die Vitamin-D-Supplementierung bei den Personen, bei denen ein schlechter Vitamin-D-Status festgestellt wurde, den Mangel beseitigte. Dies ist für andere Aspekte wie die Gesundheit von Knochen und Muskeln wichtig.“

Seniorautor Prof. Bernard Corfe von der Universität Newcastle erklärt: „Bei einigen Menschen, die mit einem schwerem RDS leben, kann ein niedriger Vitamin-D-Spiegel auf eine Veränderung hinsichtlich der Ernährung und des Lebensstils zurückzuführen sein.“ Manche Betroffene schränkten vielleicht aufgrund des Schweregrades ihrer Symptome ihre Aktivitäten außerhalb der eigenen vier Wände ein, weil ihre Symptome zu einer gewissen Ängstlichkeit führten, erläutert der Experte. Andere änderten ihre Ernährung, um zu vermeiden, dass bestimmte Lebensmittel die gefürchteten Symptome auslösen.

„Leider können all diese Bewältigungsmechanismen der allgemeinen Gesundheit und dem allgemeinen Wohlbefinden schaden und die Exposition gegenüber wertvollen Vitamin-D-Quellen verringern“, betont Corfe. „Angesichts der Tatsache, dass Vitamin D für die allgemeine Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden unerlässlich ist, ist es immer noch wichtig, dass Menschen mit RDS getestet und behandelt werden und sich Ernährungsratschläge einholen, damit es ihre Gesundheit auf lange Sicht nicht beeinträchtigt.“