Studie zu NAFLD: Starke Kalorienreduktion jeden zweiten Tag als sinnvolle Option

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Ernährungswissenschaftler von der University of Illinois Chicago (USA) haben 80 Patienten mit Nichtalkoholischer Fettleber (NAFLD) untersucht und festgestellt, dass diejenigen, die jeden zweiten Tag ihre Kalorienaufnahme stark einschränkten und zudem Sport trieben, ihren Gesundheitsstatus verbessern konnten.

In ihrer Publikation in der Zeitschrift „Cell Metabolism“ berichten die Forschenden, dass Personen, die über einen Zeitraum von drei Monaten  an einem Tag ohne Einschränkung aßen und am nächsten 500 Kalorien oder weniger zu sich nahmen, eine erhöhte Insulinsensitivität aufwiesen. Gleichzeitig wurde Leberfett reduziert, ebenso wie das Körpergewicht und die Werte für das Enzym Alanin-Transaminase (ALT). Studienautorin Krista Varady nannte die Ergebnisse „ziemlich erstaunlich“.

„Als wir die Ergebnisse unserer Studiengruppen verglichen, sahen wir deutlich, dass sich die Patienten mit der stärksten Verbesserung in der Gruppe befanden, die die Fastendiät an jedem zweiten Tag befolgte und fünf Tage die Woche trainierte“, erläutert Varady. Sie ist Professorin für Ernährungswissenschaften am College of Applied Health Science Professor der University of Illinois Chicago. „Die Probanden, die ausschließlich eine Diät machten oder nur Sport trieben, wiesen nicht die gleichen Verbesserungen auf. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser beiden relativ kostengünstigen Lebensstilmodifikationen für die allgemeine Gesundheit und die Bekämpfung chronischer Krankheiten wie der Fettleber.“

Die Teilnehmer der klinischen Studie wurden randomisiert einer von vier Gruppen zugeteilt: einer Gruppe mit starker Kalorieneinschränkung jeden zweiten Tag, einer Aerobic-Trainingsgruppe, einer Gruppe mit einer Kombination aus beidem und einer Kontrollgruppe, in der die Teilnehmer ihr Ess- und Trainingsverhalten nicht veränderten. Die Teilnehmer der Diätgruppen dokumentierten ihre Nahrungsaufnahme, während die Probanden der Gruppen mit Training an fünf Tagen die Woche eine Stunde lang einen Ellipsentrainer in Varadys Labor benutzten.

Laut Varady wurde in der Studie nicht getestet, ob das Fasten jeden zweiten Tag in Kombination mit Bewegung besser oder schlechter sei als andere Diäten. Die Forscherin zeigte sich aber überrascht darüber, dass nur sehr wenige Teilnehmer die Studie abbrachen.

„Alternative Fasten- und Bewegungsinterventionen können für Menschen schwer durchzuhalten sein, und in früheren Studien haben wir erhebliche Raten von Abbrechern gesehen. Es war sehr interessant zu bebachten, dass in dieser Studie die Interventionen in hohem Maße eingehalten wurden“, erklärt Varady. Sie vertritt die Ansicht, dass die Durchführung der Studie zu Beginn der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 eine plausible Erklärung für die Variation sein könnte.

Zusätzlich zu den verbesserten Stoffwechselindikatoren stellten die Studienautoren auch fest, dass es während der Untersuchung keine schwerwiegenden Vorfälle in puncto Sicherheit gab – für Varady ein Indikator dafür, dass die Intervention eine gute Option für NAFLD-Patienten sein könnte, die ihre Gesundheit ohne Medikamente verbessern möchten, die Nebenwirkungen haben können.

Nach dem Kenntnisstand der Autoren handelt es sich hier um die erste Studie, in der die Wirkung von intermittierendem Fasten in Kombination mit körperlicher Betätigung auf die Folgen einer NAFLD untersucht wurde. Die Forschenden schreiben: „Unsere Ergebnisse zeigen auch, dass die Kombinationsintervention bei Patienten mit Adipositas und NAFLD im Vergleich zu Kontrollen wirksam zur Reduzierung von Körpergewicht, Fettmasse, Taillenumfang, ALT, Nüchterninsulin, Insulinresistenz und Erhöhung der Insulinsensitivität war.“