Studienüberblick: Große Unterschiede in der Schutzwirkung von FFP-Masken

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Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Übersichtsarbeit internationale Studien zum Sitz von FFP-Masken verglichen sowie Untersuchungen zur Schutzwirkung bei dauerhaftem Tragen der Masken ausgewertet.

Hintergrund ist, dass die Schutzwirkung der FFP-Masken von einer guten Anpassung an das Gesicht der Träger abhängig ist, um zu verhindern, dass kontaminierte Luft über Lücken zwischen Maske und Gesicht eindringt. Dies kann in einer sogenannten Dichtsitzprüfung (Fit-Test) untersucht werden.

Laut der Studienergebnisse liegen insbesondere Masken mit Ohrenschlaufen sehr schlecht am Gesicht an, wohingegen Masken mit umlaufenden Kopfbändern teilweise sehr gute Ergebnisse erzielen. Die Übersichtsarbeit beleuchtet auch mögliche Gründe für diese Unterschiede. So erfolgen Prüfungen von FFP-Masken in der Zulassung mit einer standardisierten männlichen Kopf- und Gesichtsform, dem sogenannten Sheffield-Kopf, sodass die anatomische Variabilität von Gesichtszügen und Kopfformen nicht berücksichtigt wird. Die Testung der Masken mit Probanden kommen deshalb zu deutlich abweichenden Ergebnissen im Vergleich zu Laborversuchen und theoretischen Modellierungen.

Weiterhin wurde in der Auswertung von randomisierten kontrollierten Studien ermittelt, dass Atemschutzmasken bei einem dauerhaften ungezielten Gebrauch nicht besser vor viralen Atemwegsinfektionen schützen als chirurgische Masken. Dies gilt auch, wenn sie im Zuge des Fit-Tests vorab als gut angepasst bewertet wurden.

„Es gibt sehr unterschiedliche Typen von FFP-Masken, welche aufgrund der Form unterschiedlich gut am Gesicht anliegen“, sagt Prof. Johannes K.-M. Knobloch vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene und Leiter des Arbeitsbereichs Krankenhaushygiene des UKE. „Atemschutzmasken sollten daher nur noch zeitweise in definierten Risikosituationen als Teil des persönlichen Schutzes zum Einsatz kommen. Hierbei sollten nur hochqualitative Masken mit umlaufenden Kopfbändern verwendet werden, welche mit hoher Wahrscheinlichkeit dicht am Gesicht abschließen.“