Therapie mit Dupilumab senkt das Risiko für Hautinfektionen

Kinder mit Atopischer Dermatitis haben ein erhöhtes Risiko für Hautinfektionen. (Foto: © Марина Терехова – stock.adobe.com)

Patienten mit Atopischer Dermatitis (AD), insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, haben ein erhöhtes Risiko, Hautinfektionen zu entwickeln. Ein Forscherteam aus den USA, Großbritannien und Kanada hat nun die Infektionsraten bei pädiatrischen AD-Patienten untersucht, die mit Dupilumab behandelt wurden, und dabei ein geringeres Risiko für bakterielle und nichtherpetische Haut­infektionen gefunden.

In der LIBERTY AD PRESCHOOL, einer doppelblinden, placebokontrollierten klinischen Phase-III-Studie, wurden 162 Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren mit mittelschwerer bis schwerer AD im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten 16 Wochen lang alle vier Wochen sub­kutan Dupilumab (n=83) oder Placebo (n=79) und gleichzeitig niedrig­potente topische Cortico­steroide. Um die Behandlungsgruppen zu ver­gleichen, ermittelten die Autoren um Sonya L. Cyr, Wissenschaftlerin bei Regeneron Pharmaceuticals in ­Tarrytown, USA, die expositions­bereinigten Infektionsraten.

Die Analyse ergab keinen signifikanten Unterschied in der Gesamt­infektionsrate zwischen der Dupilumab- und der Placebogruppe (RR 0,75; 95 %-KI 0,48–1,19; p=0,223). Nichtherpetische Hautinfektionen und bakterielle Infektionen traten unter Dupilumab hingegen signifikant seltener auf als unter Placebo (nichtherpetische Hautinfektionen: RR 0,46; 95 %-KI 0,21–0,99; p=0,047; bakterielle Infektionen: RR 0,09; 95 %-KI 0,01–0,67; p=0,019).

Die Zahl der Patienten, die syste­mische Antiinfektiva einnahmen, war in der Dupilumab-Gruppe ebenfalls signifikant niedriger (RR 0,52; 95 %-KI 0,30–0,89; p=0,019). Bei der Zahl der herpetischen Infektionen gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen der Dupilumab- und der Placebogruppe (RR 1,17; 95 %-KI 0,31–4,35; p=0,817).

In der Placebogruppe signifikant höher war hingegen die Zahl der Patienten mit mindestens zwei Infektionsereignissen (RR 0,29; 95 %-KI 0,12–0,68; p=0,004), während bei den Patienten, die Dupilumab erhielten, keine schweren oder schwerwiegenden Infek­tionen (einschließlich Eczema herpeticatum) beobachtet wurden.

Diese Daten deuten den Autoren zufolge darauf hin, dass die Behandlung mit Dupilumab bei Säuglingen und Kindern unter sechs Jahren mit AD das Gesamtrisiko für Infektionen nicht erhöht und im Vergleich zu Placebo mit einem geringeren Risiko für bakterielle und nichtherpetische Hautinfektionen verbunden ist, was zu einem geringeren Bedarf an Antiinfektiva führt. (ej)