Therapieresistente Hypertonie: Selektive Hemmung der Aldosteronsynthase senkt Blutdruck

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In präklinischen und Phase-I-Studien wies Baxdrostat eine 100:1-Selektivität für die Enzymhemmung auf und senkte in verschiedenen Dosierungen den Aldosteron-Plasmaspiegel, nicht aber den Cortisolspiegel. Dies berichten britische Wissenschaftler in ihrer jüngst veröffentlichten Studie, in der es bei Patienten mit behandlungsresistenter Hypertonie, die Baxdrostat erhielten, zu einer dosisabhängigen Senkung des Blutdrucks kam.

Die Aldosteronsynthese wird durch die Aldosteronsynthase kontrolliert. Seit Jahrzehnten ist die Aldosteronhemmung ein pharmakologisches Target für die Behandlung von Bluthochdruck. Eine selektive Hemmung der Aldosteronsynthase ist wichtig, aber schwierig zu erreichen, da die Cortisol-Synthese von einem anderen Enzym katalysiert wird, das 93% Sequenzähnlichkeit mit der Aldosteron-Synthase aufweist. Baxdrostat ist ein hochselektiver Inhibitor der Aldosteronsynthase.

In ihrer Studie untersuchten die Forscher Patienten mit behandlungsresistenter Hypertonie mit einem Blutdruck von ≥130/80 mmHg. Alle Teilnehmer erhielten mindestens 3 blutdrucksenkende Medikamente. Die Experten randomisierten die Patienten entweder in die Baxdrostat- (12 Wochen, 1-mal tgl. Baxdrostat 0,5 mg, 1 mg oder 2 mg) oder Placebogruppe. Als primären Endpunkt untersuchten sie die Veränderung des systolischen Blutdrucks vom Ausgangswert bis Woche 12 in jeder Baxdrostatgruppe im Vergleich zur Placebogruppe.

Insgesamt schlossen 248 Patienten die Studie ab. Dosisabhängige Veränderungen des systolischen Blutdrucks von −20,3 mmHg, −17,5 mmHg, −12,1 mmHg und −9,4 mmHg wurden in der 2 mg-, 1 mg-, 0,5 mg- bzw. Placebogruppe beobachtet. Der Unterschied der Veränderung des systolischen Blutdrucks zwischen der 2 mg Gruppe und der Placebogruppe betrug −11,0 mmHg (95%-KI −16,4 bis −5,5; p<0,001). Bei der 1 mg und der Placebogruppe waren es −8,1 mmHg (95%-KI −13,5 bis −2,8; p=0,003).

Todesfälle traten nicht auf. Auch schwerwiegende unerwünschte Ereignisse wurden nicht auf Baxdrostat zurückgeführt. Kein Patient entwickelte eine Nebennierenrindeninsuffizienz. Allerdings kam es bei 2 Patienten zu einer Baxdrostat-bedingten Erhöhungen des Kaliumspiegels auf ≥6,0 mmol/l. Nach Absetzen und Wiedereinnahme des Medikaments traten diese Erhöhungen aber nicht wieder auf.

Fazit
Bei Patienten mit behandlungsresistenter Hypertonie, die Baxdrostat erhielten, wurde eine dosisabhängige Senkung des Blutdrucks festgestellt. (jh)

Autoren: Freeman M et al.
Korrespondenz: Morris Brown; [email protected]
Studie: Phase 2 Trial of Baxdrostat for Treatment-Resistant Hypertension
Quelle: N Engl J Med 2023;388(5):395–405.
Web: https://doi.org/10.1056/NEJMoa2213169