Tipps fürs Tier: Pferde im Winter15. Januar 2024 Symbolbild Foto: © 822640 – pixabay.com Knackige Wintertemperaturen, Schnee und Eis. Damit Pferde gesund und fit durch die kalte Jahreszeit kommen, sind eine angepasste Fütterung, ausreichend Frischluft und Bewegung essenziell. Zudem sollte auch die Stallumgebung winterfest gemacht werden. Die Tipps fürs Tier der Vetmeduni Wien zeigen, was PferdehalterInnen während der Wintermonate bei der Pflege und beim Umgang mit den Tieren beachten sollten und wie man Gefahren beim Ausritt vorbeugen kann. Pferde können den Winter draußen auf der Weide verbringen, wenn sie metabolisch gesund sind, genug Kalorien erhalten, ein gutes Winterhaarkleid entwickeln und angemessenen Schutz haben. Bei der Haltung im Stall bei geschlossenen Türen und Fenstern sammeln sich Staub und Partikel in der Luft, die eine allergische Reaktion der Atemwege hervorrufen oder einen bereits bestehenden Zustand verschlimmern können. Während es verlockend ist, Stalltüren zu schließen, um Wärme drinnen zu halten, benötigen Pferde eine gute Belüftung für eine gesunde Atmung. Was die Pflege betrifft: Die übliche Routine, wie das Auskratzen der Hufe und die Fellpflege, müssen auch im Winter eingehalten werden. Dabei sollte man darauf achten, nicht die schützende Fettschicht aus dem Fell zu bürsten. Rettungswege von Eis und Schnee freihalten Auch, was die Umgebung des Stalles angeht, sollte einiges berücksichtigt werden. Gerade in Notsituationen sind geräumte Wege und Einfahrten wichtig. BesitzerInnen, HufschmiedInnen und TierärztInnen müssen auch bei schlechter Wetterlage Zugang zu den Pferden haben. Für vereiste Oberflächen sollten Streumittel wie Streu, Sand oder Kies griffbereit gehalten werden, um Trittsicherheit zu bieten. Achten Sie darauf, Pferden einen dreiseitig geschlossenen Unterstand mit weicher, trockener und verformbarer Liegefläche zu bieten, um Wind und Wetter zu trotzen. Bei Minustemperaturen werden Trittschäden wie Löcher oder Maulwurfshügel zu gefährlichen Stolperfallen. Beim Reiten bei Schnee und Kälte sollte beachtet werden: Beim Ausreiten am Morgen, Abend oder an trüben Tagen Ausstattung von ReiterInnen und Pferden mit Leuchtreflektoren versehen. Als wärmende Unterlage ist das Auflegen einer Nierendecke sinnvoll, damit die Muskulatur nicht auskühlt. Schwitzen im Winter ist gefährlich. Um Erkältungsgefahr vorzubeugen, sollte nach dem Ausritt das Pferd trocken geritten, eine Abschwitzdecke verwendet, nasse Decken ausgetauscht oder abgenommen werden. Alternativ kann das Fell auch im Pferdesolarium trocknen. Regelmäßiges Entfernen der Decke zur Prüfung von Veränderungen des Körperzustands wird empfohlen, um die Entstehung von Druckstellen (insbesondere im Widerristbereich) und das Auftreten bakterieller und mykologischer Hauterkrankungen zu vermeiden. Geschorene Pferde, die den ganzen Winter draußen sind, müssen eingedeckt und bei Temperaturschwankungen angepasst umgedeckt werden. Vollständig geschorene Pferde (= einschließlich Kopf und Ohren) müssen bei extrem kalten Temperaturen im Stall gehalten werden, da Erfrierungen auftreten können. Wasserdichte und atmungsaktive Decken können vor Wind und Regen schützen, einem Unterstand ist bei ungeschorenen Pferden jedoch der Vorzug zu geben, um eine Anpassung an oft rasch veränderliche Wetterbedingungen zu ermöglichen. Kalorienverbrauch ist im Winter deutlich höher Pferde verbrauchen im Winter unterhalb der unteren kritischen Temperaturgrenze deutlich mehr Kalorien als zu jeder anderen Jahreszeit. Die untere kritische Temperaturgrenze ist unter anderem abhängig von Alter, Rasse, Körperkondition, Fütterung, Wetterbedingungen (Wind, Feuchtigkeit) sowie der Akklimatisation und muss daher individuell betrachtet werden. Hochwertiges Heu und Raufutter sind die Hauptnahrungsmittel jeder Winterdiät. Auch bei Weidegang sollte immer zusätzlich gutes Heu zur Verfügung stehen. Pferde sollten nicht hungrig auf die Koppel gehen, damit sie nicht an giftigen Pflanzen knabbern, weil nur wenig Gras vorhanden ist. Kraftfutter sollte generell erst nach dem Weidegang gefüttert werden, da sonst Verdauungsstörungen drohen. Achtung: Durch Aufnahme von gefrorenem Gras kann es zu Koliken kommen. Konstante Wasserquelle mit beheizten Wassertrögen oder nichteinfrierenden automatischen Bewässerungssystemen müssen unbedingt zur Verfügung gestellt werden. Studien zeigen, dass Pferde im Winter bis zu 40% mehr Wasser aufnehmen, wenn dieses angewärmt ist. Eine der Hauptursachen für Koliken ist eine Verstopfung des Darms durch unzureichende Wasseraufnahme. Schnee ist kein adäquater Ersatz für Tränkwasser! Warm-up ist empfehlenswert Empfohlen wird auch ein Warm-up. Um die Muskulatur und die Gelenke aufzuwärmen, sollten Pferde nicht nur im Winter vor der schnelleren Arbeit mindestens 20 Minuten Schritt geritten werden. Auch die ReiterInnen sollten sich gezielt aufwärmen. Um einen Kälteschock zu vermeiden, sollte das Gebiss der Trense vor dem Auflegen in warmes Wasser gelegt werden, da kaltes Metall sehr unangenehm für Pferde ist. Auch auf unsicheres Terrain muss geachtet werden. Schnee kann Löcher oder Eisflächen verdecken. Bei Unsicherheit über die Bodenverhältnisse sollte man unbekannte Strecken vermeiden. Hier besteht Gefahr für Pferde und ReiterInnen. Alternativ zum Reiten kann man auch Spaziergänge mit dem Pferd machen. So können ReiterInnen den Boden besser kontrollieren und steuern, wo das Pferd hintritt. Bei beschlagenen Pferden sind Einlagen („snow grips“) empfehlenswert, bei unbeschlagenen kann Vaseline auf der Unterseite der Hufe helfen, das Aufstollen von Schnee zu vermeiden. Die Schraubstollen sollten wegen der Verletzungsgefahr nach dem Reiten wieder entfernt werden.
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