UEGW 2022: Mediterrane Ernährung verbessert Ansprechen auf Immuntherapie beim fortgeschrittenen Melanom11. Oktober 2022 Foto: © weyo/stock.adobe.com Eine mediterrane Ernährung, die reich an Ballaststoffen, einfach ungesättigten Fettsäuren und Polyphenolen ist, ist in einer neuen Untersuchung mit besseren Ansprechraten bei Immuntherapien und einem längeren progressionsfreien Überleben bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom in Verbindung gebracht worden. Die Studie wurde kürzlich bei der diesjährigen Tagung der Organisation United European Gastroenterology (UEG), der UEG Week 2022 in Wien (Österreich), vorgestellt. Experten gehen davon aus, dass die Ernährung zukünftig eine wichtige Rolle für den Erfolg der Immuntherapie spielen wird. Um Outcomes für verschiedene Tumorarten, einschließlich gastrointestinaler Krebserkrankungen, zu untersuchen, wird weiter geforscht. Eine mediterrane Ernährung, die in größeren Mengen einfach und mehrfach ungesättigte Fette aus Olivenöl, Nüssen und Fisch, Polyphenole und Ballaststoffe aus Gemüse, Obst und Vollkorn enthält, war in der vorgestellten Untersuchung signifikant mit einem besseren Ansprechen auf eine Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) verbunden. In der neuen multizentrischen Studie erfassten britische und niederländische Forschende die Nahrungsaufnahme von 91 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom unter ICI-Therapie und überwachten deren Fortschritt in regelmäßigen Röntgenuntersuchungen. Neben einem signifikanten Zusammenhang mit der Gesamtansprechrate war eine mediterrane Ernährung signifikant mit dem progressionsfreien Überleben nach zwölf Monaten verbunden. Laura Bolte, Studienautorin und Doktorandin bei Prof. Rinse Weersma vom University Medical Center Groningen (Niederlande), kommentierte: „ICIs haben dazu beigetragen, die Behandlung verschiedener Arten von fortgeschrittenem Krebs zu revolutionieren. Unsere Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, die Ernährung von Krebspatienten zu bewerten, die mit einer ICI-Behandlung beginnen, und unterstützt die Rolle von Ernährungsstrategien zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse und des Überlebens.“ Die Studie ergab auch, dass der Verzehr von Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten die Wahrscheinlichkeit verringert, dass durch Medikamente verursachte immunbedingte Nebenwirkungen wie eine Kolitis auftreten. Im Gegensatz dazu war rotes und verarbeitetes Fleisch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit von immunvermittelten Nebenwirkungen verbunden. „Die Beziehung zwischen dem Ansprechen auf ICIs, der Ernährung und dem Darmmikrobiom eröffnet vielversprechende und interessante Möglichkeiten, um in Zukunft das Ansprechen auf die Therapie zu verbessern. Klinische Studien, in denen die Wirkung einer ballaststoffreichen Ernährung, einer ketogenen Ernährung und einer Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren untersucht werden, sind im Gange. Da die ICI-Therapie auf verschiedene Tumorarten, einschließlich Darmkrebs, ausgeweitet wird, könnten diese Studien in Zukunft Behandlungsvorteile für eine große Gruppe von Krebspatienten erschließen“, unterstreicht Bolte.
Mehr erfahren zu: "Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt" Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt Zum Welttag der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung (20.10.) hat Cochrane Deutschland für das Land noch Nachholbedarf bei diesem Thema ausgemacht.
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]
Mehr erfahren zu: "Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“" Praxisbarometer Digitalisierung 2025: „Niedergelassene bleiben Vorreiter“ Die Zufriedenheit mit den im Praxisalltag bereits etablierten digitalen Anwendungen ‒ elektronisches Rezept (eRezept) und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ‒ ist zuletzt deutlich gestiegen, wie das Praxisbarometer Digitalisierung 2025 zeigt.