Universitätsmedizin Halle fördert Bewegungstherapie bei Krebs: Regionale Partner gesucht10. Juli 2024 Die onkologische Sport- und Bewegungstherapie kann helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Nebenwirkungen sowie Spätfolgen zu lindern. Foto: ©Universitätsmedizin Halle Die Universitätsmedizin Halle beteiligt sich an einem bundesweiten Projekt, um möglichst vielen Personen während und nach einer Krebsbehandlung die Teilnahme an einer Sport- und Bewegungstherapie zu ermöglichen. Als einziger Standort in den neuen Bundesländern steht dabei der für Sachsen-Anhalt typische ländliche Raum im Fokus. Niedergelassene Mediziner, Bewegungstherapeuten sowie Physiotherapie-Praxen und vergleichbare Einrichtungen können Teil des Netzwerkes werden und von kostenlosen Unterstützungs- und Qualifizierungsangeboten profitieren. „In der Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten zählt die Sport- und Bewegungstherapie bisher nicht zum Standardprogramm. Dabei können solche Maßnahmen helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Nebenwirkungen sowie Spätfolgen zu lindern“, erklärt André Golla, Versorgungsforscher an der Universitätsmedizin Halle. Unter Koordination der Uniklinik Köln arbeiten bundesweit acht Standorte im Projekt „IMPLEMENT“ daran, den Zugang zu solchen Versorgungsangeboten flächendeckend und qualitativ hochwertig abzusichern. Gefördert wird das Vorhaben durch die Deutsche Krebshilfe mit insgesamt 2,5 Millionen Euro.Wenige Angebote im ländlichen RaumBesonders in dünn besiedelten Regionen ist der Zugang zu solchen Angeboten herausfordernd: „Lange Anfahrten und wenige Behandlungszentren machen es den Betroffenen im ländlichen Raum schwer, von den Vorteilen einer solchen Therapie zu profitieren. Wir arbeiten deshalb daran, die Angebotsdichte und den Zugang zu verbessern“, erklärt Golla. Ziel ist es, die Angebotsnutzung um 30 Prozent zu steigern.Nach einer Analyse des Status quo und der Bedürfnisse von Patienten, Ärzten und medizinisch-therapeutischem Fachpersonal wurden in der ersten Projektphase bereits Strategien auf den Weg gebracht, um die Zugangswege zu verbessern, Angebote auszubauen, Informationen verfügbarer zu machen und Fachpersonal in Fortbildungen zu bringen.„Uns interessiert, ob die Veränderungen bei den Patientinnen und Patienten, Anbietern und Zuweisenden ankommen. Wir evaluieren die Wirksamkeit der Strategien bis Ende 2024. Auf Basis der Rückmeldungen optimieren wir weiter. Ein besonderes Augenmerk für den ländlichen Raum liegt auf hybriden Angeboten. Stationäre und ambulante Bewegungstherapien mit intensiver Eins-zu-eins-Betreuung oder in Kleingruppen sind gut, aber mit langen Wegen verbunden und noch nicht überall und regelmäßig verfügbar. Deshalb ist es sinnvoll, sie zu ergänzen, zum Beispiel mit einem Trainingsplan von zu Hause aus im angeleiteten Online-Training“, so Golla.Kostenlose Fortbildungsangebote und Suche nach NetzwerkpartnernUm die Qualität der Sport- und Bewegungstherapien zu gewährleisten, müssen die teilnehmenden Einrichtungen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören eine Auswahl an Trainingsgeräten, ein Konzept zur Trainingsplanung und -steuerung sowie geschultes Personal. Genauso wichtig ist aber auch die regionale Vernetzung von Ärzten und Anbietern, damit Patienten gezielt in die Angebote geleitet werden. Am Netzwerk können sich daher niedergelassene Mediziner, Bewegungstherpeuten sowie Physiotherapie-Praxen und Beratungsstellen beteiligen. Für Sachsen-Anhalt, insbesondere für den südlichen Landesteil, steht die Universitätsmedizin Halle als Ansprechpartner zur Verfügung.Schulungsangebote für unterschiedliche Fachkreise ermöglichen den Anbietern, sich kostenfrei zu qualifizieren. Entsprechende Bewegungstherapien lassen sich über eine interaktive Karte bewerben. Bundesweit sind bereits über 200 Anlaufstellen hinterlegt (www.bewegung-bei-krebs.org).
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