Urothelkarzinom: Hoher prognostischer Wert der Gesamtgenom-Mutationsanalyse11. Dezember 2024 Eine Gesamtgenom-Mutationsanalyse kann zur tumorinformierten Erkennung zirkulierender Tumor-DNA bei Urothelkarzinom dienen. Symbolbild: Tartila – stock.adobe.com Dänische Wissenschaftler haben gemeinsam mit dem US-amerikanisch-israelischen Unternehmen C2i Genomics untersucht, welchen Beitrag die Gesamtgenom-Mutationsanalyse (WGS) zur tumorinformierten Erkennung zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) bei Patienten mit Urothelkarzinom liefern kann. Wie Iver Nordentoft von der Universitätsklinik Aarhus und Kollegen in „European Urology“ schreiben, kann ctDNA zur empfindlichen Erkennung einer minimalen Resterkrankung (MRD) verwendet werden. Die Wahrscheinlichkeit, ctDNA bei geringer Tumorlast zu erkennen, sei jedoch durch die Anzahl der analysierten Mutationen und das verfügbare Plasmavolumen begrenzt. Daher verwendeten die Wissenschaftler einen WGS-Ansatz zur ctDNA-Erkennung bei Patienten mit Urothelkarzinom. Die Forscher analysierten 916 longitudinal gesammelte Plasmaproben von 112 Patienten mit lokalisiertem muskelinvasiven Blasenkrebs, die vor einer radikalen Zystektomie eine neoadjuvante Chemotherapie (NAC) erhielten. Dann bewerteten sie das rezidivfreie Überleben (RFS, primärer Endpunkt), das Gesamtüberleben (OS) und die ctDNA-Dynamik während der NAC. Nordentoft und Kollegen stellten fest, dass die WGS-basierte ctDNA-Erkennung mit einer medianen Vorlaufzeit von 131 Tagen gegenüber der Röntgenbildgebung prognostisch für die Patientenergebnisse ist. Die WGS-basierte ctDNA-Bewertung nach radikaler Zystektomie identifizierte ein Rezidiv mit einer Sensitivität von 91 Prozent und einer Spezifität von 92 Prozent. Darüber hinaus zeigte die genomische Charakterisierung von Plasmaproben mit einem hohen ctDNA-Spiegel nach der Behandlung, dass im Zuge der Platin-haltigen Therapie Mutationssignaturen und Kopienzahlvariationen auftraten, die in den Primärtumoren nicht vorhanden waren. „Unsere Ergebnisse unterstützen die Verwendung von WGS für die ultrasensitive ctDNA-Erkennung und unterstreichen die Möglichkeit einer plasmabasierten Verfolgung der Tumorentwicklung“, resümieren die Autoren. „Die WGS-basierte ctDNA-Erkennung stellt aufgrund des geringen erforderlichen Plasmavolumens und der einfachen Durchführung von WGS eine vielversprechende Option für den klinischen Einsatz dar, wodurch die Notwendigkeit eines personalisierten Assay-Designs entfällt.“ (ms)
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