US-Studie: Blähungen sind ein häufiges Problem

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Laut einer unter US-amerikanischen Erwachsenen durchgeführten Untersuchung berichten Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer, dass sie an Blähungen leiden.

Wie die Autoren der Arbeit berichten, leidet demnach fast jeder siebte Amerikaner wöchentlich unter Blähungen. Dabei suchen die meisten keinen ärztlichen Rat in Bezug auf dieses Problem. „Obwohl Blähungen ein häufiges Symptom sind, bringen manche Patienten es möglicherweise bei ihren Ärzten nicht zur Sprache“, sagt Dr. Janice Oh von der Abteilung für Allgemeine Innere Medizin in Cedars-Sinai Medical Center in Los Angelese (USA) und Erstautorin der Studie. „Es ist wichtig, dass die Leute sich wohl fühlen, wenn sie über Blähungen sprechen, weil es ein Symptom einer ernsthaften Erkrankung sein könnte und es Behandlungsmöglichkeiten gibt.“

Die Forschenden hatten per E-Mail einen Fragebogen an fast 90.000 Menschen verschickt. Von den 88.795 Personen, die zwischen Mai und Juni 2020 daran teilnahmen, gaben 12.324 (13,9%) an, in den vorangegangenen sieben Tagen an Blähungen gelitten zu haben.

„Nach unserem Wissen gehört diese Arbeit zu den größten Studien zu Blähungen in den USA“, berichtet Dr. Brennan Spiegel, Leiter der Abteilung Health Services Research am Cedars-Sinai Medical Center und Seniorautor der Studie. „Anekdotisch hören wir in der Klinik oft von Blähungen, aber diese Studie ergänzt diese um konkrete Evidenz und beschreibt, wie häufig Blähungen auftreten und mit welchen anderen Erkrankungen sie verbunden sind.“

Von den Personen, die berichteten, dass sie Blähungen hatten, gaben etwa 58,5 Prozent an, dass sie sich nie wegen ihrer Symptome behandeln ließen. Einige der Gründe, warum sie keinen Arzt aufsuchten, waren, dass die Probleme von selbst verschwanden (32,5%), von den Betroffenen nicht als störend empfunden wurden (29,9%), sie das Problem mit rezeptfreien Medikamenten oder einer Veränderung des Lebensstils in den Griff bekommen konnten (20,8%), sie nicht krankenversichert waren (10,2%) oder keine Zeit hatten, zum Arzt zu gehen (9%). Immerhin 8,5 Prozent der Betroffenen war es unangenehm, mit einem Arzt über Blähungen zu sprechen.

Frauen berichteten mehr als doppelt so häufig über Blähungen wie Männer

„In anderen Studien wurde auch festgestellt, dass Frauen häufiger über Blähungen berichten als Männer. Wissenschaftler haben verschiedene Hypothesen aufgestellt, warum das so sein könnte“, sagt Oh. „Dazu gehören hormonelle, metabolische, psychosoziale, Lebensstil- und Ernährungsunterschiede zwischen Männern und Frauen.“

In der US-Studie gaben auch Latinos und Personen im Alter unter 60 Jahren häufiger an, in den vorangegangenen sieben Tagen an Blähungen gelitten zu haben – ebenso wie Patienten mit Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, chronischer Obstipation und Colitis ulcerosa.

„Blähungen können oft mit verschiedenen Medikamenten wirksam behandelt werden, wie zum Beispiel auf den Darm abzielende Antibiotika oder Behandlungen, die den Serotoninspiegel im Darm beeinflussen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Veränderungen des Lebensstils helfen können, einschließlich Bewegung, wie zum Beispiel eine Stärkung der Rumpfmuskulatur, sowie Ernährungsumstellungen”, sagt Oh. Eine Erörterung der Probleme mit einem Arzt sei aber wichtig, um die Ursachen festzustellen.