US-Studie zu Hepatitis C bei intravenösem Drogenkonsum: Zugang zu Therapie verbessert, Morbidität und Mortalität gesenkt13. Juli 2022 Foto: © andranik123/stock.adobe.com Eine in den USA durchgeführte Längsschnitt-Kohortenstudie zu Personen, die intravenös Drogen konsumieren oder konsumiert haben, hat ergeben, dass immer mehr Menschen in dieser Bevölkerungsgruppe eine Behandlung gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) erhalten, was mit einer signifikanten Reduzierung von Lebererkrankungen und Mortalität verbunden ist. Den Autoren der aktuellen Arbeit zufolge könnten fortgesetzte Tests, Behandlungen und lokale, ambulante Interventionen die USA innerhalb des nächsten Jahrzehnts den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem US-Gesundheitsministerium (HHS) festgelegten Zielen für die Eliminierung der HCV für 2030 näherbringen. Die Herausforderung bei der HCV besteht nach wie vor darin, Personen mit HCV-Infektion zu identifizieren und sie einer Versorgung und Therapie zuzuführen. In einkommensstarken Ländern und Regionen wie den USA, so heißt es in einer Mitteilung des American College of Physicians anlässlich der Veröffentlichung der Studie, seien die meisten Menschen mit einer chronischen HCV-Infektion Personen, die intravenös Drogen konsumieren oder konsumiert haben (people who inject drugs [PWID]). Sie seien mit strukturellen Hindernissen sowohl in Bezug auf eine HCV-Testung als auch die Therapie konfrontiert. PWID seien außerdem einer unverhältnismäßigen Belastung durch Komorbiditäten, wie HIV und Alkoholkonsumstörungen, ausgesetzt, die den Nettoeffekt der HCV-Therapie auf die Sterblichkeit erheblich verändern könnten. Wissenschaftler der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health (USA) werteten Daten zu 1323 Personen aus, die zwischen 20099 und 2019 an der ALIVE-Studie (AIDS Linked to the IntraVenous Experience) Baltimore teilgenommen hatten. Ziel war es, zu beurteilen, ob PWID rein orale HCV-Therapien in Anspruch nahmen und ob diese Behandlungen reduziert wurden Last und die Mortalität durch Lebererkrankungen reduzierten. Alle untersuchten Teilnehmer litten an einer chronischen HCV-Infektion. Sie wurden von 2006 bis 2012 alle zwei Jahre und von 2014 bis 2019 jährlich auf HCV-RNA getestet. Die Forschenden stellten fest, dass der Anteil der Personen, bei denen HCV-RNA gefunden wurde, signifikant von 100 Prozent der Teilnehmer im Jahr 2006 auf 48 Prozent im Jahr 2019 zurückging, was einen erheblichen Anstieg von Behandlungen abbildete. Gleichzeitig beobachteten die Wissenschaftler einen starken Zusammenhang zwischen dieser Abnahme der HCV-RNA und Lebererkrankungen. Im selben Zeitraum ging die die Zahl der an Zirrhose erkrankten Studienteilnehmer von 15 Prozent im Jahr 2006 und acht Prozent im Jahr 2019 zurück. Angesichts der Tatsache, dass 48 Prozent der Personen in der Stichprobe chronisch infiziert blieben, unterstreichen ihre Ergebnisse laut den Autoren auch die Heterogenität bezüglich der Aufnahme einer Therapie unter PWID sowie die zwingende Notwendigkeit, die verbliebenen Hindernisse zu überwinden, um HCV-Infektionen in den USA zu eliminieren. Da das Ziel einer 65-prozentigen Verringerung der Sterblichkeit bis 2030 relativ zum Jahr 2015 beurteilt wurde, fügen die Forschenden hinzu, dass die Bewertung der Fortschritte beim Erreichen dieses Ziels die vor 2015 erhobenen epidemiologischen HCV-Daten umfassen müssten.
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