Vermehrt komorbide immunvermittelte Erkrankungen bei CED

Morbus Crohn (Foto: © Alex/Fotolia)

Die Inzidenz immunvermittelter Erkrankungen ist laut einer Untersuchung süd­koreanischer Wissenschaftler bei Patienten mit chronisch-entzünd­lichen Darmerkrankungen (CED) höher als bei Personen ohne CED. Der Einsatz von 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) könne dieses Risiko senken, ergänzen die Forscher.


Die Wissenschaftler versuchten in ihrer Arbeit, die Risikofaktoren für neu auftretende immunvermittelte Erkrankungen und den Einfluss solcher auf die CED-Outcomes zu ermitteln. Dafür sammelten sie Daten aus der nationalen Krankenversicherungs-Datenbank für die gesamte Bevölkerung Südkoreas und identifizierten im Zeitraum 2012/13 (Follow-up bis 2016) 35.581 Patienten ohne immunvermittelte Erkrankungen sowie 595 CED-Patienten mit ebensolchen. Den Fällen wurden jeweils 4 Kontrollen gegenübergestellt (n=142.324).

Während des Nachbeobachtungszeitraumes entwickelten 239 CED-Patienten sowie 357 Kontrollen eine immunvermittelte Erkrankung. Das Risiko für solche Erkrankungen insgesamt war bei CED-Patienten höher (Hazard Ratio [HR] 2,47; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 2,09–2,91).

In einer eingebetteten Fall-Kontroll-Studie in der CED-Kohorte identifizierten die Autoren unabhängige Risikofaktoren für eine immunvermittelte Erkrankung: Diese waren ein Alter von mindestens 20 Jahren und mehr als eine Hospitalisierung pro Jahr.

Im Gegensatz dazu besaß der Einsatz von 5-ASA laut den Studienautoren einen protektiven Effekt (Odds Ratio 0,61; 95 %-KI 0,41–0,90) in dem untersuchten Zusammenhang. Zudem besaßen CED-Patienten mit einer weiteren immunvermittelten Erkrankung ein erhöhtes Risiko dafür, eine Behandlung mit Anti-TNF-α zu benötigen (HR 2,40; 95 %-KI 2,02–2,84) und einen akuten Schub zu entwickeln (HR 1,76; 95 %-KI 1,37–2,26).