Welt-Osteeoporosetag: IOF rät auf Warnzeichen der Wirbelsäule zu achten

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Am 20. Oktober ist Welt-Osteoporosetag. Anlässlich dessen weist die International Osteoporosis Foundation (IOF) – eingebettet im Rahmen einer mehrjährigen Sensibilisierungskampagne – auf die Problematik osteoporosebedingter Wirbelkörperfrakturen hin.

Bei Osteoporose ist die Ursache für Knochenbrüche bei rund einem Drittel der Frauen und einem Fünftel der Männer über 50 Jahren weltweit. Frakturen der Wirbelsäule gehören dabei zu den häufigsten osteoporosebedingten Brüchen: Schätzungsweise alle 22 Sekunden kommt es weltweit zu einem neuen Bruch. Doch obwohl diese eine massgebliche Ursache von Schmerzen und langfristigen Behinderungen darstellen, werden bis zu 70 Prozent der Wirbelsäulenfrakturen nicht klinisch erkannt.

Um am Welt-Osteoporosetag am 20. Oktober ein Zeichen zu setzen, empfiehlt die IOF allen Erwachsenen, auf folgende drei Anzeichen einer eventuellen Wirbelsäulenfraktur zu achten: plötzliche, heftige Rückenschmerzen, einen Verlust der Körpergröße von mehr als drei Zentimetern oder einen gekrümmten Rücken.

«Patienten mit plötzlichen Rückenschmerzen werden häufig einfach Schmerzmittel verschrieben. Die Ursache der Symptome wird nur unzureichend untersucht und behandelt. Doch ohne präventive Behandlung kann eine Wirbelsäulenfraktur zu einer Reihe von weiteren Knochenbrüchen und damit zu langfristigen Schmerzen und Behinderungen führen», so Prof. Cyrus Cooper, Präsident der IOF.

So erleide eine von fünf Frauen mit einer Wirbelsäulenfraktur innerhalb der nächsten zwölf Monate einen weiteren Bruch – mit ernsten Konsequenzen für die Lebensqualität. Anita, eine Patientin aus Schweden, in deren Familie es bereits Osteoporosefälle gab, ist ein typischer Fall: Sie erlitt mehrere Wirbelsäulenfrakturen, wobei sie sich die dritte einfach nur zuzog, als sie während einer Grippeerkrankung hustete. Infolgedessen schrumpfte ihre Körpergröße um sechs Zentimeter, zudem leidet sie nun an chronischen Schmerzen und musste ihren Beruf als Krankenschwester aufgeben.

Gemeinsam mit ihren 240 Mitgliedsorganisationen auf der ganzen Welt appelliert die IOF an Ärzte und andere medizinische Fachkräfte, etwas gegen die mangelhafte Meldung und Behandlung von Wirbelsäulenfrakturen zu unternehmen.

Cooper weiter: «Wir empfehlen Radiologen, die routinemäßig Röntgenaufnahmen erstellen, auf Wirbelbrüche zu achten und diese ordnungsgemäß als ‘Frakturen’ zu melden. Auch Ärzte müssen ihren Beitrag leisten, damit Patienten nach der Diagnose eine angemessene Behandlung und Empfehlungen zum Umgang mit der Erkrankung erhalten, bevor weitere Schäden und lebensbedrohliche Brüche auftreten.»

Osteoporosebedingte Frakturen belasten die Gesundheitssysteme in hohem Maße, und man geht davon aus, dass die Kosten in den nächsten Jahrzehnten deutlich steigen. Die IOF fordert die weltweite Einrichtung entsprechender Anlaufstellen in Krankenhäusern – ein entscheidender Schritt zur Reduzierung des Personal- und Kostenaufwands im Zusammenhang mit Fragilitätsfrakturen. Solche Servicestellen sollen den Patienten dabei helfen, dafür zu sorgen, dass ihrem ersten Knochenbruch keine weiteren mehr folgen.

Anlässlich des Welt-Osteoporosetags hat die IOF mehrere neue Ressourcen für Patienten sowie für Ärzte und weitere medizinische Fachkräfte bereitgestellt. Ausserdem hat die IOF einen einminütigen Osteoporose-Risiko-Test online gestellt, mit dem Erwachsene ihren persönlichen Risikofaktor für Osteoporose ermitteln können.

Weitere Informationen unter www.worldosteoporosisday.org