„Who’s a good boy?“: Menschen sprechen ihre Hunde mit spezieller Stimme an

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Eine Studie zeigt: Ob Hunde die menschliche Sprache verstehen können, hängt von einem langsameren Sprechtempo ab. Menschen nehmen darauf Rücksicht.

Die Stimme, mit der Menschen ihre Hunde ansprechen, hat nicht nur mit deren großen Hundeaugen zu tun. Menschen verlangsamen ihre eigene Sprache, wenn sie mit ihren Hunden sprechen, und dieses langsamere Tempo entspricht den Aufnahmefähigkeiten ihrer Haustiere, sodass die Hunde ihre Befehle besser verstehen können. Dies geht aus einer Studie hervor, die am 1. Oktober im Open-Access-Journal „PLOS Biology“ von Eloïse Déaux von der Universität Genf in der Schweiz und Kollegen veröffentlicht wurde.

Hunde reagieren auf menschliche Sprache, obwohl sie selbst keine menschlichen Laute hervorbringen können. Um besser zu verstehen, wie Menschen und Hunde kommunizieren, analysierten die Wissenschaftler die Stimmklänge von 30 Hunden. Sie analysierten auch die Laute von 27 Menschen in fünf Sprachen, die mit anderen Menschen sprachen, und von 22 Menschen in diesen Sprachen, die mit Hunden sprachen. Die Wissenschaftler verwendeten auch Elektroenzephalografie (EEG), um die Gehirnreaktionen auf Sprache bei Menschen und Hunden zu untersuchen.

Die Studie zeigte, dass Menschen viel schneller „sprechen“ als Hunde, mit einer Sprechgeschwindigkeit von etwa vier Silben pro Sekunde, während Hunde mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Lautäußerungen pro Sekunde bellen, knurren und winseln. Beim Sprechen mit Hunden verlangsamten die Menschen ihre Sprache auf etwa drei Silben pro Sekunde. EEG-Signale von Menschen und Hunden zeigten, dass die neuronalen Reaktionen von Hunden auf Sprache auf Delta-Rhythmen ausgerichtet sind, während die Reaktionen von Menschen auf Sprache auf schnellere Theta-Rhythmen ausgerichtet sind.

Die Autoren vermuten, dass Menschen und Hunde unterschiedliche Stimmverarbeitungssysteme haben und dass eine langsamere Sprechweise beim Sprechen mit Haustieren uns letztendlich geholfen haben könnte, eine bessere Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die Autoren fügen hinzu: „Außerdem ist interessant, dass Hunde zwar einen langsamen Rhythmus zur Verarbeitung von Sprache verwenden, aber entgegen landläufiger Meinung sowohl Inhalt als auch Prosodie benötigen, um sie erfolgreich zu verstehen.“

Anmerk.: Zur Prosodie gehören Akzentuierung, Intonation, Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit, Rhythmus und Klangfarbe.