Wissenswertes zum Glaukom7. September 2023 Gesichtsfelduntersuchung.Foto.©Augenpraxisklinik Esslingen/Krzizok und Kollegen Schäden am Sehnerv sind irreversibel, deshalb ist eine rechtzeitige Diagnose eines Glaukoms von enormer Wichtigkeit. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. rät darum allen Menschen ab 40 Jahren zu einem regelmäßigen augenärztlichen Glaukomscreening. Unter dem Begriff Glaukom werden verschiedene Erkrankungen zusammengefasst, die eines gemeinsam haben: Der Sehnerv wird chronisch und fortlaufend geschädigt, was unbehandelt zur Erblindung führt. Weltweit ist das Glaukom die zweithäufigste Erblindungsursache. Besonders gefährlich ist hierbei, dass die Krankheit oft unbemerkt bleibt. Eine frühzeitige Diagnose kann aber vor vermeidbarer Erblindung schützen. Betroffene eines Glaukoms erleben zunächst kaum Einschränkungen im zentralen Sehen, dafür jedoch im peripheren Sichtfeld. Wenn diese Einschränkungen ärztlicherseits festgestellt werden, ist die Krankheit bereits fortgeschritten und der Sehnerv ist unwiderruflich geschädigt. Bei rechtzeitiger Diagnose ist jedoch eine erfolgreiche Behandlung mit Erhalt der Sehkraft möglich. Bei chronischen Erkrankungen auch an die Augen denken Gefährdet an einem Glaukom zu erkranken, sind unter anderem Menschen, die regelmäßig bestimmte Medikamente (z.B. Kortison) einnehmen müssen sowie Personen, in deren nahen familiären Umfeld bereits Fälle bekannt sind. Starke Kurzsichtigkeit, aber auch chronische Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes mellitus, stellen ebenfalls ein erhöhtes Risiko dar. Darüber hinaus steigt mit dem Lebensalter auch das Risiko für ein Glaukom. Der Hauptrisikofaktor ist allerdings ein erhöhter Augeninnendruck. Glaukom: Ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen Der Sammelbegriff Glaukom umfasst verschiedene Erkrankungen, zum Beispiel das primäre Offenwinkelglaukom, das Sekundärglaukom oder auch das Engwinkelglaukom. Ein erhöhter Augeninnendruck spielt oft eine zentrale Rolle: Er belastet die Nervenfasern, die in der Folge absterben. Es droht schlimmstenfalls eine Erblindung. Doch ein erhöhter Augeninnendruck allein ist kein verlässliches Indiz für ein Glaukom. Ein sogenanntes Normaldruckglaukom (NTG) geht beispielweise mit einem normalen Augeninnendruck einher. Betroffene weisen einen Augendruck im Normalbereich auf bei gleichzeitig glaukomtypischen Schäden am Sehnerv. Man vermutet, dass bei dieser Form des Glaukoms lokale Probleme der Durchblutung des Sehnervs ursächlich sind. Oft ist ein niedriger Blutdruck mit einhergehenden Symptomen wie kalten Händen mit dem NTG assoziiert. Glaukom frühzeitig erkennen und Fortschreiten ausbremsen Da Schäden am Sehnerv irreversibel sind, ist eine frühe Diagnose des Glaukoms besonders wichtig. Nur eine rechtzeitige Behandlung kann im schlimmsten Fall eine Erblindung verhindern. Daher rät der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. entsprechend der AWMF-Leitlinie allen ab 40 Jahren zu einem regelmäßigen augenärztlichen Glaukomscreening. Dies ist in den meisten Fällen eine Individuelle Gesundheitsleisting (IGeL), die von den Patienten privat zu zahlen ist. Ein verlässliches Glaukomscreening beinhaltet neben der Messung des Augeninnendrucks auch immer die genaue Untersuchung der Papille. Auch bei bereits bestehendem Glaukomschaden können Untersuchungen zur Verlaufskontrolle sinnvoll sein: Zum Beispiel eine bildgebende Diagnostik wie Papillen-OCT und HRT. Eine Pachymetrie kann bei der Einordnung der gemessenen Werte des Augeninnendrucks hilfreich sein. Etwaige Gesichtsfeldausfälle können durch eine Gesichtsfelduntersuchung festgestellt werden.
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