Zelluläre Mechanismen entdeckt, die zur Entwicklung von CED führen können31. März 2025 Abbildung: © Kitta Studio/stock.adobe.com US-Wissenschaftler haben Mechanismen einer anomalen Immunzellfunktion ausgemacht, die zur Entwicklung von Morbus Crohn führen können. Die Entdeckung könnte zu einem besseren Verständnis der Krankheitsentstehung führen und damit auch zur Gestaltung neuer Behandlungsmöglichkeiten, die den Beginn einer Entzündung verhindern. Intraepitheliale Lymphozyten exprimieren den Gamma-Delta-T-Zell-Rezeptor (Gamma-Delta-IELs), der Infektionen verhindert und die Darmbarriere schützt. Bei Patienten mit aktivem M. Crohn ist die Menge dieser Gamma-Delta-IELs häufig reduziert. Laut den Autoren der aktuellen Arbeit ist diese die erste, die zeigt, dass Gamma-Delta-IELs entscheidend dafür sind, proinflammatorische und regulatorische Immunreaktionen im Gleichgewicht zu halten. Die Untersuchungsergebnisse machen auch deutlich, dass diese Zellen während des Beginns und der Progression einer langfristigen Entzündung des unteren Dünndarms beeinträchtigt sind. Absenkung bereits Wochen vor ersten Anzeichen „Vorangegangene Studien, in denen Biopsien von Patienten beurteilt wurden, zeigten eine Abnahme von Gamma-Delta-IELs bei Personen mit aktiven Chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (CEDs)“, erklärt Karen Edelblum, korrespondierende Autorin und Professorin für Pathologie und molekulare sowie zellbasierte Medizin an der Icahn School of Medicine an der Mount Sinai School of Medicine (USA). „Unsere Forschungsergebnisse aus einem Mausmodell einer Ileitis, die M. Crohn ähnelt, zeigen nun, dass Gamma-Delta-IELs schon Wochen vor dem Auftreten klinischer oder histologischer Hinweise auf die Erkrankung erheblich vermindert sind. Des Weiteren konnten wir eine Zeitachse der Ereignisse erstellen, die zur Dysregulation von Gamma-Delta-IELs führen. Diese spiegeln Erkenntnisse aus älteren Untersuchungen an CED-Patienten wider.“ Die Forschenden arbeiteten mit einem Mausmodell einer Ileitis: Vor dem Auftreten von Gewebeschäden war dabei festzustellen, dass proinflammatorische Proteine die Kommunikation zwischen Gamma-Delta-IELs und benachbarten Darmepithelzellen beeinträchtigten. Daraus resultierte, dass diese Gamma-Delta-IELs nicht überleben konnten und die Kontrolle der Darmbarriere signifikant beeinträchtigt war. Die Wissenschaftler stellten auch fest, dass Gamma-Delta-IELs ihre Fähigkeit verloren, andere proinflammatorische IELs, die für Gewebeschäden verantwortlich sind, in Schach zu halten. Dies deutet nach Ansicht der Wissenschaftler darauf hin, dass der frühe Verlust regulatorischer Gamma-Delta-IELs zur Aktivierung von Entzündungsvorgängen bei M. Crohn beitragen könnte. Die Arbeitsgruppe geht davon aus, dass ein Verlust von Gamma-Delta-IELs als prädiktiver Biomarker für Krankheitsrezidive oder das Ansprechen auf eine Therapie genutzt werden könnte. Zudem könnte ihrer Ansicht nach die Entwicklung zukünftiger Therapien, die die Funktion von Gamma-Delta-IELs fördern, einen neuen Weg darstellen, um CED-Patienten in Remission zu halten oder bei Personen mit einem Risiko für solche Erkrankungen die Entwicklung solcher zu verhindern.
Mehr erfahren zu: "Neu an der Charité: Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin" Neu an der Charité: Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin Künstliche Intelligenz (KI) nimmt auch in der Medizin einen immer größeren Raum ein. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, hat die Charité in Berlin das Institut für Künstliche Intelligenz in […]
Mehr erfahren zu: "DKFZ: 2025 zehnmal Spitzenklasse bei den Zitierungen" DKFZ: 2025 zehnmal Spitzenklasse bei den Zitierungen Zehn Wissenschaftler, die im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) forschen bzw. gemeinsame Brückenabteilungen mit dem DKFZ leiten, haben es 2025 bis ganz an die Spitze geschafft: Sie zählen zum führenden ersten Prozent […]
Mehr erfahren zu: "Zahl der Organspenden leicht gestiegen" Zahl der Organspenden leicht gestiegen Die Zahl der Organspender und der gespendeten Organe ist in diesem Jahr etwas höher als noch 2024, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilt.