Zentrale Venenkatheter bei Frühgeborenen: Katheterassoziierte Sepsis ist selten

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Benötigen Frühgeborene einen zentralen Venenkatheter, besteht die Gefahr einer katheterbedingten Sepsis. Eine britische Studie zeigt nun, dass die Komplikation aber eher selten und eine Hautdesinfektion sowohl mit 2 %-Chlorhexidingluconat – wässrig (CHG) als auch 2 %-CHG – 70 % Isopropylalkohol (CHG-IPA) wirksam und sicher ist.

Die katheterbedingte Sepsis (catheter-related sepsis, CRS) ist eine schwerwiegende Komplikation mit erheblicher Morbidität und Mortalität. Bislang gibt es jedoch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, welches Antiseptikum für die Hautdesinfektion vor dem Einsetzen eines perkutanen zentralen Venenkatheters (PZVK) bei Frühgeborenen am besten geeignet ist. Daher haben britische Wissenschaftler eine Machbarkeitsstudie mit zwei antiseptischen Formulierungen durchgeführt, die sie hinsichtlich Katheterkolonisierung, Sepsis und Hautmorbidität bewerteten.

Dabei fanden sie Hinweise darauf, dass die Hautdesinfektion mit sowohl 2 %-Chlorhexidingluconat – wässrig (CHG) als auch 2 %-CHG – 70 % Isopropylalkohol (CHG-IPA) vor dem Einführen und bei der Entfernung der PZVK sicher zu sein scheint. Eine vergleichende Wirksamkeitsstudie, die dies bestätigt, sei zwar durchführbar, erfordere allerdings eine sehr große Stichprobe, erklären die Autoren.

Für die Machbarkeitsstudie hatten Paul Clarke vom Norfolk and Norwich University Hospitals NHS Foundation Trust in Norwich, Großbritannien, und Kollegen 116 Neugeborene rekrutiert, die nach einer Schwangerschaftsdauer von <34 Wochen auf 2 Neugeborenen-Intensivstationen der Tertiärstufe versorgt wurden und bei denen die Insertion eines PZVK geplant war. Die Kinder wurden randomisiert einer Desinfektion mit CHG oder GHG-IPA zugewiesen. ­Primärer Zielparameter der Studie war der Anteil der Patienten in der CHG-IPA-Gruppe mit einem bei der Entfernung kolonisierten Katheter.

Um die Sicherheit der beiden Des­infektionsregime zu beurteilen, wurden vom Einsetzen des Katheters bis 48 Stunden nach seiner Entfernung täglich Hautmorbiditäts-Scores bestimmt.

Die Inzidenz des primären Ergebnisses betrug 4,1 Prozent (95 %-KI 0,9–11,5). Die Gesamtrate der Katheterkolonisierung belief sich auf 5,2 Prozent (5/97), eine CRS trat an 2,3/1000 Kathetertagen, eine katheterasso­ziierte Sepsis an 14,8/1000 Kathetertagen auf. Es wurden keine größeren antiseptisch bedingten Hautverletzungen beobachtet. (ej)