Zuckerreduzierte Ernährung hilft Jungen mit nicht alkoholischer Fettleber

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Forscher der University of California, San Diego School of Medicine und der School of Medicine der Emory University haben festgestellt, dass eine Ernährung mit wenig Zucker bei heranwachsenden Jungen mit nicht alkoholischer Fettlebererkrankung (NFADL) zu einer signifikanten Verbesserung führt.


Die NAFLD stellt die häufigste Lebererkrankung bei Kindern dar und steht im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes, terminalen Leber- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. “Mit mehr als fünf Millionen Kindern, die an einer NAFLD leiden, ist dies eine Krankheit, die viel häufiger und schwerwiegender ist, als sich die meisten Menschen bewusst sind. Eine wirksame Behandlung ist für die langfristige Gesundheit von entscheidender Bedeutung”, erklärt Hauptautor Jeffrey Schwimmer, Professor für Klinische Pädiatrie an der UC San Diego School of Medicine.

“Obwohl es große Kontroversen über die Ernährung gibt, wissen wir, dass Zucker eine starke Rolle bei der Entwicklung von Leberfett spielen kann.”

Die Studie umfasste 40 Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren mit diagnostizierter NAFLD. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen randomisiert. Die Hälfte der Jungen und ihre Familien erhielten eine Diät mit niedrigem Zuckergehalt (weniger als 3% der täglichen Kalorienzufuhr) und die Hälfte aß acht Wochen lang wie üblich. Das Reduzieren von Zuckern in der Ernährung beinhaltete die Verringerung der Menge von Glukose, Fruktose und Saccharose, die üblicherweise mit gesüßten Lebensmitteln und Getränken sowie in natürlich süßen Fruchtsäften konsumiert wird.

Die Forscher befragten die Teilnehmer und ihre Familien, nahmen eine Bestandsaufnahme der Lebensmittel in deren Wohnung vor und entfernten Lebensmittel, die den Studienanforderungen nicht entsprachen. Das Forschungsteam half den Familien dabei, Mahlzeiten zu planen, einzukaufen und die Mahlzeiten zuzubereiten. Die Diät war für die ganze Familie gedacht und sollte der normalen Ernährung so ähnlich wie möglich sein, abgesehen vom Zucker.

“Obwohl pädiatrische Richtlinien für die Behandlung der nicht alkoholischen Fettlebererkrankung eine gesunde Ernährung empfehlen, stellte die gezielte Reduzierung von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken eine bisher nicht erprobte Behandlung dar”, sagt Hauptautorin Miriam Vos, Professorin für Pädiatrie an der Emory University School of Medicine.

Die Wissenschaftler versuchten, die Veränderung des Leberfetts in einem Zeitraum von bis zu acht Wochen nach der Therapie zu messen, und setzten dafür Magnetresonanztomographie zur Ermittlung des Protonendichte-Fettanteils ein.

Die Forscher fanden heraus, dass die Jungen in der Gruppe zuckerreduzierter Ernährung durchschnittlich 31% weniger Leberfett aufwiesen, während die Jungen, die sich normal ernährten, keine Verbesserung zeigten.
Bluttest, die auf die Messung von Leberentzündung abzielten, zeigten ebenfalls eine signifikante Verbesserung für Kinder in der zuckerreduzierten Gruppe im Vergleich zur normalen Ernährung.

“Die erhebliche Verbesserung, die in nur acht Wochen zu verzeichnen war, lässt uns glauben, dass eine Ernährung mit niedrigem Zuckergehalt das Potenzial für eine klinisch relevante Therapie besitzt”, sagt Schwimmer.