Bundeswehrkrankenhaus und Charité kooperieren im Bereich Infektionsmedizin31. Januar 2025 Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, und Johannes Backus, Kommandeur Gesundheitseinrichtungen der Bundeswehr, bei der Vertragsunterzeichnung. (Bild: Charité | Mariia Streltsova) Angesichts einer sich verändernden geopolitischen Sicherheitslage verstärken in Berlin die Charité und das Bundeswehrkrankenhaus ihre Zusammenarbeit. Ein gemeinsames Trainings- und Simulationszentrum soll die Aus- und Weiterbildung stärken. Im Fokus der Kooperation steht nach Aussagen der Kooperationspartner die Infektionsmedizin, der in einer globalisierten Welt, die durch Klimawandel, Krieg und Migration geprägt ist, eine entscheidende Bedeutung zukomme. Die Eckpunkte dafür haben beide Häuser in einem Letter of Intent (LOI) festgehalten, der am 28. Januar von Prof. Heyo K. Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Charité, und Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus, Kommandeur Gesundheitseinrichtungen der Bundeswehr, in Berlin unterzeichnet wurde. Darin erklären sie die Absicht, dass die Partner gemeinsam ein Trainings- und Simulationszentrum für die Behandlung hochansteckender und schwerwiegender Infektionserkrankungen etablieren und die fachliche Aus-, Fort- und Weiterbildung stärken wollen. Die geplante Zusammenarbeit baue auf einer bereits bestehenden Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin und der Charité zur fachlichen Aus-, Fort- und Weiterbildung, gemeinsamen Patientenversorgung, Wissenschaft, Forschung und Lehre auf. „In Zeiten geopolitischer Unsicherheiten ist die Zusammenarbeit zwischen Charité und Bundeswehr von großer Bedeutung“, betonte Kroemer. „Gemeinsam möchten wir unsere Kooperation im Bereich Infektionsmedizin verstärken, um auf mögliche Gefahrenlagen gut vorbereitet zu sein.“ „Kooperationen des Sanitätsdienstes der Bundeswehr mit dem zivilen Gesundheitswesen, insbesondere mit Blick auf Landes- und Bündnisverteidigung, sind von besonderer Wichtigkeit. Nur so ist die gesamtstaatliche Aufgabe der Gesundheitsversorgung in Frieden-Krise-Krieg zu bewältigen. Die Charité ist mit ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten gerade auch in der Infektiologie ein ganz besonderer Partner, nicht nur in der Bundeshauptstadt, sondern auch darüber hinaus“, sagte Generalstabsarzt Dr. Backus. Die neue Kooperationsvereinbarung sieht gemeinsame Ausbildungs- und Trainingseinheiten von spezialisiertem medizinischem Personal für die Arbeit auf der Sonderisolierstation für die Versorgung von Patienten, die an einer hochansteckenden, lebensbedrohlichen Infektionskrankheit erkrankt sind, vor. heißt es in einer Pressemitteilung der Charité. Mit dem gemeinsamen Ausbildungs-, Trainings- und Simulationszentrum würden die Ausbildungskapazitäten für beide Partner erhöht. Zudem würden sich beide Standorte durch komplementäre Expertisen gegenseitig stärken und so zum Aufbau von wichtigen Personalreserven und Fähigkeiten in der Abwehr von Infektionskrankheiten beitragen. Darüber hinaus kündigen beide Parteien an, ihre Kompetenzen zur Bewältigung von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahrenlagen zu erweitern, vorhandenes Wissen auszutauschen und ihr Personal zur Bewältigung komplexer Lagen fachlich zu befähigen. In Rahmen der Kooperation können Ärztinnen und Ärzte beider Häuser des Weiteren im notärztlichen Dienst ihre Kompetenzen in der Notfallversorgung schwerkranker Patientinnen und Patienten vertiefen und so den Kontakt zu den Rettungsdiensten in Berlin intensivieren, heißt es weiter. Dies sei insbesondere für eine reibungsglose Bewältigung von besonderen Gesundheitslagen essenziell. Es sei geplant, das Notarzteinsatzfahrzeug am Bundeswehrkrankenhaus Berlin mit medizinischem Personal aus beiden Häusern zu besetzen.
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