Die Garten-Blattschneiderbiene ist die Wildbiene des Jahres 20259. Januar 2025 Weibchen der Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) mit der orangeroten Bauchbürste. Foto: © Ulrich Maier Mittelgroß, mit orangen Haaren am Bauch und einer besonderen Vorliebe für individuell „tapezierte“ Eigenheime – die Garten-Blattschneiderbiene ist die Wildbiene des Jahres 2025. Mit etwas Glück und vielfältigem Blütenangebot ist sie im Garten zu entdecken. Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ des Arbeitskreises Wildbienen-Kataster hat die Garten-Blattschneiderbiene (Megachile willughbiella) zur Wildbiene des Jahres 2025 gekürt. Mit dieser Auszeichnung soll die Aufmerksamkeit auf diese faszinierende Wildbienenart gelenkt werden, die durch ihre außergewöhnliche Nestbauweise beeindruckt: Die Weibchen schneiden mit ihren Kiefern ovale Blattstücke ab, um ihre Brutzellen damit auszukleiden. „Die Garten-Blattschneiderbiene ist eine von 15 Arten aus dieser spannenden Gattung in Deutschland. Ihre Wahl zur Wildbiene des Jahres freut mich daher besonders“, kommentiert Dr. Mare Haider, Sprecherin des Arbeitskreis Wildbienen-Kataster, die diesjährige Entscheidung. Tapeziertes Eigenheim und vielfältiger Lebensraum Als „Tapete“ nutzt die Wildbiene die Blätter von Pflanzen wie Wildrosen oder Hainbuchen. Sie nistet in selbst gegrabenen Gängen, morschem Holz oder in Nisthilfen mit passenden Bohrlöchern (6 mm Durchmesser). Die Tiere nutzen sogar Blumentöpfe zur Nestanlage. Als typische Sommerbiene ist sie zwischen Ende Juni und Ende August aktiv und bevorzugt einen Lebensraum mit Wildpflanzen und Blütenvielfalt. Besonders häufig ist sie in naturnahen Gärten, auf Wiesen und an Weg- und Waldrändern zu finden. Auch im Siedlungsraum kann man sie bei entsprechenden Bedingungen antreffen. Die Weibchen transportieren den Pollen in ihrer orangeroten „Bauchbürste“. Die Männchen besitzen auffällig verbreiterte Vorderbeine, die bei der Paarung eine entscheidende Rolle spielen. Diese „weißen Fausthandschuhe“ dienen der Übertragung von Duftstoffen während der Paarung und sind ein besonderes Erkennungsmerkmal. Unterstützung für die Wildbiene des Jahres Um die Garten-Blattschneiderbiene zu fördern, sind der Verzicht auf eine intensive Gartenpflege und das Anlegen von Blühstreifen mit heimischen Wildpflanzen hilfreich. Nisthilfen können ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ wählt seit 2013 jährlich eine besonders interessante Wildbienenart aus, um an ihrem Beispiel die spannende Welt dieser Tiere bekannter zu machen. Zugleich soll die Wildbiene des Jahres dazu ermuntern, in die Natur zu gehen und das Tier in seinem Lebensraum zu beobachten. Damit wirkt die Initiative auch im Sinne einer Wissenschaft für alle (Citizen Science) und bringt mehr Klarheit über das aktuelle Vorkommen der Wildbiene des Jahres. Das Kuratorium „Wildbiene des Jahres“ ist beim Arbeitskreis Wildbienen-Kataster Baden-Württemberg angesiedelt, einer Sektion des Entomologischen Vereins Stuttgart 1869 e.V. am Naturkundemuseum Stuttgart. Die Initiative Wildbiene des Jahres Mit der Garten-Blattschneiderbiene wurde zum 13. Mal die Wildbiene des Jahres gewählt. Dem Kuratorium war es stets ein Anliegen, mit der „Jahresbiene“ einen Einblick in die spannende Welt dieser wichtigen Blütenbestäuber zu gewähren. Nicht selten sorgen allein die deutschen Namen für einen „Aha-Effekt“. Hier die Liste der ausgewählten Wildbienen: 2013: Die zweifarbige Schneckenhausbiene 2014: Die Garten-Wollbiene 2015: Die Zaunrüben-Sandbiene 2016: Die Bunte Hummel 2017: Die Knautien-Sandbiene 2018: Die Gelbbindige Furchenbiene 2019: Die Senf-Blauschillersandbiene 2020: Die Auen-Schenkelbiene 2021: Die Mai-Langhornbiene 2022: Die Rainfarn-Maskenbiene 2023: Die Frühlings-Seidenbiene 2024: Die Blauschwarze Holzbiene 2025: Die Garten-Blattschneiderbiene Der NABU Baden-Württemberg unterstützt die Initiative „Wildbiene des Jahres“.
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