Ein Hoch auf den Hund: Warum es mit vierbeiniger Unterstützung besser läuft9. Oktober 2024 (Symbolbild) Foto: © LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe.com Am 10. Oktober ist Welthundetag. Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen, ein Gefährte, für manche auch der beste Freund. Aber kann er tatsächlich auch beim Lernen und Arbeiten helfen? Der Abgabetermin rückt immer näher, doch statt Aufgaben abzuarbeiten kommen scheinbar immer neue obendrauf. Verzweiflung macht sich breit. Doch da schiebt sich eine Schnauze auf das Knie unterm Schreibtisch und zwei große braune Augen blicken mitfühlend auf… Jetzt erstmal durchschnaufen, Ohren kraulen und dann eins nach dem anderen erledigen. Vielleicht sogar noch mal schnell den Kopf frei pusten auf einer kleinen Gassirunde, bevor es mit frischer Energie wieder ans Werk geht. Ist das Einbildung oder hilft ein Hund tatsächlich beim Denken, Priorisieren und „einfach machen“? Studien besagen: Das ist kein Zufall. Warum Hunde ganz fantastische Lernbegleiter sein können und auch im Büro gute Dienste, allein durch ihre Anwesenheit, leisten können, erläutert Christopher Ott, Fachdozent für Soziale Arbeit und Zertifikatsleitung Tiergestütztes Coaching an der SRH Fernhochschule. Christopher Ott ist Fachdozent für Soziale Arbeit und Leiter des Zertifikatskurses Tiergestützte Intervention an der SRH Fernhochschule. Foto: © SRH Fernhochschule Bürohund oder nicht Bürohund: Das ist hier die FrageUnd zwar nicht nur eine rechtliche. Ob ein Hund am Arbeitsplatz generell erlaubt ist, entscheiden sicherheitsrelevante Bestimmungen und am Ende der Chef. Nicht jeder Platz ist hundetauglich, in den meisten Büros wäre allerdings zumindest theoretisch einer möglich. Das würde viele Hundehalter freuen. Schließlich bräuchten Sie sich dann nicht mehr darum sorgen, ob es dem vierbeinigen Liebling daheim auch gut geht (und dass er keinen Quatsch macht). Doch tatsächlich gibt es auch wissenschaftliche Argumente, die dafürsprechen, mehr fellige Mitarbeitende in die Büros zu lassen.Weniger Stress, höhere ProduktivitätWissenschaftlich erwiesen ist, dass Hunde zur Stressreduktion beitragen können. Fachdozent Christopher Ott: „Hierzu besteht mittlerweile eine gute Studienlage. 1988 wurde zum Beispiel in Bezug auf Studierende untersucht, welche Auswirkungen die Interaktion mit einem Hund auf Parameter wie Angst und Stress hat. Darauf aufbauend konnten weiteren Studien zeigen, dass die Vierbeiner den Stresspegel senken können. Streicheln, Blickkontakt und Interaktion mit einem Hund begünstigen bspw. die Ausschüttung von Oxytocin, einem Hormon, das unser Wohlbefinden fördert und daher gerne auch als Kuschelhormon bezeichnet wird.“ Zudem können Hunde als emotionaler Beistand fungieren. Ihr bedingungsloses Wohlwollen kann dazu führen, dass Mitarbeitende sich weniger belastet fühlen.Soziale Katalysatoren, Personal Trainer, MotivatorenWeiterhin kann festgehalten werden, dass Hunde soziale Katalysatoren sind. Durch und über sie kommen Mitarbeitende leichter ins Gespräch. Allerdings ist nicht jeder begeistert über die vierbeinigen Kollegen. Wenn Mitarbeitende ungerecht behandelt werden, zum Beispiel weil X den eigenen Hund mitbringen darf, Y aber nicht oder jemand im Kollegenkreis Hunde schlicht nicht mag, kann so etwas auch in eine negative Richtung gehen.Ein gemeinsamer Konsens ist hier unter der Bürogemeinschaft besonders wichtig. Unstrittig dagegen ist, dass ein Hund ungemein hilfreich sein kann, was Motivation und Bewegungsfreude angeht. Gerade in Bürojobs neigen Mitarbeitende dazu, zu lang zu sitzen. Eine Gassirunde aktiviert Körper und Hirn. Eine prima Möglichkeit, am „Backfisch-Freitag“ auch nach der Kantine noch etwas Produktives hinzubekommen.Hunde als perfekte Lern-Begleiter während des StudiumsUnd diese positiven Effekte lassen sich auch auf Studierende übertragen. So können sie nachweislich dabei helfen, Prüfungsstress und Angst zu reduzieren. In Bezug auf Depressionen gibt es dazu eine spannende Studie der Berliner Charité. Die kam zu dem Ergebnis, dass die Anwesenheit eines Hundes als Angst- und Spannungsminderer merklich zur Entspannung beitragen kann.Und auch hier ist der Bewegungsaspekt ein wichtiger. Hunde zwingen zu Pausen. Was für den Einen lästige Ablenkung ist, kann dem Anderen dabei helfen, neue Motivation zu tanken, frische Ideen aus dem Hut zu zaubern und nach dem kleinen Reset mit neuer Energie weiter zu büffeln. Was für jeden persönlich der bessere Weg ist, muss jeder selbst herausfinden. Fakt ist aber: Auf viele Menschen haben Hunde vielfältige positive Effekte. Und immer mehr Firmen und Institutionen erkennen und nutzen das für sich.So gibt es zum Beispiel ausgebildete Begleithunde an Schulen und Universitäten. Einige Universitäten bieten inzwischen sogenannte „Therapiehundetage” an, bei denen Studierende Zeit mit Hunden verbringen können, um den Stress während der Prüfungszeiten zu reduzieren.
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