Expertenmeinung zur Atopischen Dermatitis bei Säuglingen: Fünf Dinge, die Mediziner und Eltern wissen sollten8. November 2022 Säugling mit Atopischer Dermatitis. (Foto: © Dinko/stock.adobe.com) Die Atopische Dermatitis tritt häufig bei Babys auf und kann für Eltern stressig sein. In einer aktuellen Veröffentlichung geben Forschende aus Kanada praktische Tipps zur Behandlung dieser Erkrankung. „Zehn bis 20 Prozent aller kanadischen Säuglinge sind von Atopischer Dermatitis betroffen“, erklärt Dr. Derek Chu, Assistenzprofessor an der Abteilung für Allergie und Immunologie der McMaster University und Co-Vorsitzender der bald erscheinenden Leitlinien für Atopische Dermatitis der American Academy of Allergy, Asthma & Immunology und des American College of Allergy, Asthma & Immunology. „Die Atopische Dermatitis zu erkennen, sie in Remission zu bringen und dann unter Kontrolle zu halten, kann sowohl für Ärzte als auch für Eltern eine Herausforderung darstellen. Wir hoffen, dass diese fünf Schlüsselbotschaften für allgemeine und spezialisierte Mediziner sowie für die Eltern die Behandlung der Atopischen Dermatitis bei Säuglingen im Sinne der ‚Best Practice‘ fördern werden. Die Atopische Dermatitis betrifft mehr als die Haut und hat Einfluss auf die gesamte Familie, sodass ein optimales Management der Erkrankung in dieser kritischen Phase der Entwicklung eines Säuglings von großer Bedeutung ist.“ Zunächst weisen die Autoren der Veröffentlichung darauf hin, dass die Atopische Dermatitis auf den Wangen, an den Gliedmaßen und am Rumpf unter Säuglingen häufig ist, während klassische Ekzeme, die in den Kniekehlen und in den Armbeugen auftreten, sich möglicherweise erst später in der Kindheit entwickeln. Die zweite Botschaft lautet: Die beste Feuchtigkeitspflege ist die, die Eltern und Patienten auch tatsächlich verwenden. Neue Erkenntnisse zeigten, so die Autoren, dass jede Art von Feuchtigkeitspflege – in Form von Lotion, Creme, Gel oder Salbe –, die mindestens zweimal täglich aufgetragen wird, bei der Behandlung der Atopischen Dermatitis hilft. Drittens unterstreichen die Autoren, dass es sich bei der Atopischen Dermatitis um eine entzündliche Erkrankung handelt, die eine entzündungshemmende Behandlung erfordert. Es sollte die niedrigste Dosis topischer Steroide verwendet werden, um Schübe unter Kontrolle zu bringen. Dabei sei eine einmal tägliche Applikation genauso effektiv wie eine zweimal tägliche Anwendung. Komme es häufig zu Krankheitsschüben, könne die intermittierende Anwendung topischer Medikamente (zwei aufeinanderfolgende Tage, z. B. am Wochenende) weitere Schübe verhindern. Punkt vier: Laut den Medizinern gibt es keine Evidenz für den routinemäßigen Einsatz von Antibiotika zur Behandlung lokaler sekundärer bakterieller Infektionen. Und fünftens schließlich: Die Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel bessere Ekzeme möglicherweise nicht und könne das Risiko einer Nahrungsmittelallergie erhöhen.
Mehr erfahren zu: "Nigeria: Befragung zu Hautaufhellern im frühen Kindesalter" Nigeria: Befragung zu Hautaufhellern im frühen Kindesalter Eine neue Befragung in einer semiurbanen Gemeinde Nigerias legt nahe, dass ein erheblicher Anteil der Kinder unter 5 Jahren Hautaufhellungsprodukten ausgesetzt ist. Die Studie wurde im Open-Access-Journal „BMJ Open“ veröffentlicht.
Mehr erfahren zu: "Patienten mit atopischem Ekzem können Badeintervall selbst bestimmen" Patienten mit atopischem Ekzem können Badeintervall selbst bestimmen Eine große Studie hat ergeben, dass Menschen mit Neurodermitis sowohl täglich als auch nur einmal pro Woche baden oder duschen können, ohne dass dies einen Einfluss auf ihre Symptome hat.
Mehr erfahren zu: "COVID-Impfung schützt Kinder mit Ekzemen nicht nur vor dem Coronavirus" COVID-Impfung schützt Kinder mit Ekzemen nicht nur vor dem Coronavirus Die COVID-19-Impfung schützt Kinder mit Atopischer Dermatitis (AD) vor Infektionen und allergischen Komplikationen. Dies zeigen Studiendaten, die auf der Jahrestagung 2025 des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) […]