Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei — Erhöhte Wachsamkeit auch in Deutschland geboten31. März 2025 Bei den MKS-Ausbrüchen in Ungarn und der Slowakei sind große Rinderbestände betroffen. Foto: © FLI Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ruft vor dem Hintergrund der kritischen Tierseuchenlage in Ungarn und der Slowakei dringend dazu auf, bei klinisch auffälligen Klauentieren in Deutschland immer auch die Maul- und Klauenseuche (MKS) labordiagnostisch ausschließen zu lassen. Tierhalter, betreuende Tierärzte und Amtstierärzte müssen bei Klauentieren verstärkt auf Symptome wie Fieber, Speicheln, Läsionen im Bereich des Mauls und der Nase, an den Zitzen und Klauen sowie auf Lahmheiten achten, wie das FLI mitteilt. Es ist häufig nicht möglich, MKS nur anhand des klinischen Bildes sicher auszuschließen! Gewissheit kann nur eine Ausschlussuntersuchung mittels PCR geben, die an allen Untersuchungseinrichtungen der Länder durchgeführt werden kann. Dafür sind Läsionsmaterial (sofern vorhanden) sowie Maul- und Nasentupfer und Serum einzusenden. Auch bei klinischem Verdacht auf Blauzungenkrankheit sollte zusätzlich ein MKS-Ausschluss durchgeführt werden. Seit Anfang März hat Ungarn bisher zwei und die Slowakei fünf MKS-Ausbrüche bei Rindern gemeldet, es sind mehrere Tausend Tiere betroffen. Der Eintragsweg ist bisher unbekannt, die Untersuchungen und Bekämpfungsmaßnahmen dauern an, so das FLI weiter. Momentan ist von einer weiteren Verbreitung der Seuche auszugehen, zwei Ausbrüche liegen bereits grenznah zu Österreich, so dass für kleinere Regionen in Österreich bereits Restriktionen und erhöhte Überwachungen angeordnet wurden. Deutschland unterstützt beide betroffenen Länder mit Impfstoff. Ein Teil des Impfstoffes, der nach dem Ausbruch in Brandenburg im Januar beschafft, aber nicht eingesetzt wurde, wird jetzt in Ungarn und der Slowakei verwendet. Appell: Keine Rohmilchprodukte und kein unvollständig erhitztes Fleisch nach Deutschland verbringen Eine Einschleppung des MKS-Virus über größere Distanzen ist unter anderem auch durch kontaminierte Lebensmittel möglich, Fälle könnten daher jederzeit auch in vom aktuellen Geschehen weit entfernten Regionen auftreten. Das FLI appelliert dringend an Reisende, keine Rohmilchprodukte oder und auch keine Produkte, die nicht vollständig durcherhitztes Fleisch enthalten, aus MKS-betroffenen Regionen mitzubringen. Speiseabfälle müssen zudem generell sachgerecht entsorgt werden, sodass Tiere keinen Zugang dazu haben. Die in Ungarn und der Slowakei festgestellten MKS-Viren sind zwar auch vom selben Serotyp, aber genetisch eindeutig vom im Januar in Brandenburg aufgetretenen Virus zu unterscheiden, erklärt das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit weiter. In Brandenburg blieb der Ausbruch auf eine einzelne Wasserbüffelherde mit 14 Tieren beschränkt, es kam zu keiner weiteren Ausbreitung.
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