Neue Forschung zum Einfluss der Belastungshypertonie auf die Mikrovaskulatur13. März 2024 Foto: © Andrei-Tsalko/stock.adobe.com Für die Präventionsforschung zu Bluthochdruck hat der Kardiologe Dr. Patrick Müller von der Universitätsmedizin Magdeburg ein Novartis-Stipendium erhalten. Das Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze zur Vorbeugung von Herz- und Gefäßerkrankungen. Dr. Patrick Müller von der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg forscht intensiv zu Bluthochdruck und wird nun mit dem Graduiertenstipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung in Höhe von 8000 Euro unterstützt. In einer aktuellen Studie konzentriert sich der Kardiologe insbesondere auf den Einfluss von Belastungshypertonie auf die Mikrovaskulatur, winzige, feinverzweigte Gefäße, die das Herz mit Blut versorgen. Das Ziel ist die Entwicklung neuer Therapieansätze zur Vorbeugung von Herz- und Gefäßerkrankungen. Müller ist „Clinician Scientist“ und somit sowohl in die Forschung als auch in die Patientenversorgung eingebunden. Das Graduiertenstipendium ermöglicht es ihm, seine eigenständige Forschung voranzutreiben. „Die Rolle der Mikrovaskulatur bei der Entstehung verschiedener Krankheiten wie Herzinsuffizienz und Demenz ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden“, erklärt der Kardiologe. Im Rahmen seiner Studie analysiert er die Auswirkungen von Belastungshypertonie auf die Mikrovaskulatur mithilfe modernster bildgebender Verfahren und Blutbiomarker. Von Belastungshypertonie spricht man, wenn der Blutdruck unter körperlicher Anstrengung zu schnell zu stark ansteigt. Müller betont: „Die Belastungshypertonie ist ein entscheidender Faktor für die Früherkennung und Behandlung von Bluthochdruck.“ Müller untersucht im Rahmen der Studie die Wirkung von SGLT-2-Hemmern, Medikamenten, die derzeit bereits zur Behandlung von Diabetes, Herzinsuffizienz und Nierenproblemen zugelassen sind. Es gibt bereits laufende Studien, die den Einfluss von SGLT-2-Hemmern auf Krankheiten wie koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck und nach einem Herzinfarkt untersuchen. Die genauen Wirkmechanismen dieser Medikamente sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. „Mit unserer Studie wollen wir dazu beitragen, diese Mechanismen besser zu verstehen und neue Ansätze für die Behandlung zu finden“, so Müller. Optimale Voraussetzungen für seine Präventionsforschung im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen biete ihm dafür das interdisziplinäre Netzwerk aus Kardiologie, Neurologie, Immunologie und MRT-Bildgebung an der Universitätsmedizin Magdeburg. Künftig soll diese Expertise in einem Mitteldeutsche Zentrum für Gefäßgesundheit (MDZG) gebündelt werden. Zur Person Müller stammt gebürtig aus Magdeburg und arbeitet seit 2022 als Assistenzarzt in der Klinik für Kardiologie und Angiologie Magdeburg. Der 34-Jährige studierte von 2009 bis 2015 Sportwissenschaft und Psychologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und promovierte im Zeitraum von 2015 bis 2018 am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen zum Einfluss von Sport auf Neuroplastizität und Demenzprävention. Anschließend folgte von 2015 bis 2020 ein Studium der Humanmedizin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Informationen für Studieninteressierte Für die Studie werden derzeit Probandinnen oder Probanden im Alter zwischen 65 und 80 Jahren gesucht, die MRT-tauglich sind. Die Teilnehmenden erhalten eine umfangreiche kardiovaskuläre und sportmedizinische Leistungsdiagnostik. Interessierte Personen können sich direkt an Müller wenden unter [email protected]. Graduiertenstipendium der Novartis-Stiftung Das Graduiertenstipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung besteht seit 1992. Es wird an vielversprechende Nachwuchswissenschaftler vergeben, die bereits durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben und eine Karriere in der Wissenschaft anstreben. Das Stipendium ist mit 8000 Euro dotiert und offen für alle medizinischen Fachrichtungen und Forschungsthemen. In den Jahren 2022 bis 2024 werden die Universitäten in Düsseldorf, Hannover, Leipzig, Magdeburg und Ulm jährlich mit einem Stipendium bedacht und nominieren eine Kandidatin oder einen Kandidaten.
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