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Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt Onkologie,
vergangene Woche ist in Chicago der Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) zu Ende gegangen. Wie jedes Jahr wurde dort eine Fülle aktueller Daten vorgestellt, von denen ich Ihnen einige in diesem Newsletter vorstellen möchte. So zeigen die neuen Daten aus der Phase-III-Studie BREAKWATER, dass die Kombination Encorafenib/Cetuximab/mFOLFOX6 das Überleben von Patienten mit BRAFV600E-mutiertem metastasierten Darmkrebs gegenüber der Standardbehandlung signifikant verbessert. Ebenfalls um Darmkrebs dreht sich eine Untersuchung von Wissenschaftlern des Dana-Farber Cancer Institutes in Boston, die demonstrieren, dass eine Ernährung mit entzündungshemmender Wirkung das Gesamtüberleben nach einer Behandlung wegen eines Kolonkarzinoms im Stadium III verlängern kann. Gesteigert wurde der positive Effekt noch durch erhöhte körperliche Aktivität.
Wie segensreich Bewegung auch bei Brustkrebs ist, belegen übrigens Daten der BENEFIT-Studie: In dieser Untersuchung wiesen Patientinnen mit Hormonrezeptor-positiven Tumoren mehr Komplettremissionen auf, wenn sie während der neoadjuvanten Therapie ein systematisches körperliches Training absolvierten.
Auf dem ASCO vorgestellt wurden auch Daten zur neoadjuvanten Niraparib-Therapie des Prostatakarzinoms mit Keimbahnmutationen in BRCA2, MSH6 und CHEK2 sowie somatischen Mutationen in ATM, SPOP, KMT2C und KMT2D. Wenngleich die Studie ihren primären Endpunkt nicht erreichte, so wirft sie doch ein Licht auf die Rolle zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) als vielversprechendes Instrument, um zu identifizieren, wer von zielgerichteten neoadjuvanten Therapien profitieren könnte.
Mehr Erfolg hatte die CheckMate-816-Studie zum operablen Nichtkleinzelligen Lungenkrebs: Nach Angaben der Autoren ist sie die erste und einzige klinische Phase-III-Studie, die einen Überlebensvorteil für eine neoadjuvante Immuntherapie in Kombination mit einer Chemotherapie ohne zusätzliche adjuvante Immuntherapie belegt. Bei Patienten mit einer Komplettremission lag die Fünf-Jahres-Überlebensrate bei 95 Prozent.
Mehr zu diesen und weiteren Themen finden Sie in diesem Newsletter, auf unserem Nachrichtenportal und in der Zeitschrift „Kompakt Onkologie“.
Ich wünsche Ihnen eine schöne kurze Woche!
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