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Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt VetMed,
das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) informiert über die Gefahren für Haustiere, die mit einer Hormontherapie beim Menschen einhergehen können. So bergen äußerlich angewandte Arzneimittel wie Gels, Cremes oder Sprays, die als Wirkstoffe zum Beispiel die Hormone Estradiol oder Testosteron enthalten, das Risiko einer versehentlichen Aufnahme durch Tiere. Tierärztin Dr. Ann Neubert, Expertin für Nebenwirkungen von Arzneimitteln im BVL, warnt: „Haben Haustiere engen Körperkontakt zu einer behandelten Person, können sie unbeabsichtigt ebenfalls dem Wirkstoff ausgesetzt sein und schwerwiegende Nebenwirkungen entwickeln.“
Wenn es bei Hunden zu einer versehentlichen Übertragung von Östrogenen kommt, kann eine zunehmende, symmetrische Alopezie und Dunkelverfärbung der haarlosen Haut oder ein Anschwellen der Zitzen auftreten. Hündinnen (auch kastrierte) können Läufigkeitssymptome entwickeln, was bis hin zu einer (Stumpf-) Pyometra führen kann. Rüden können neben körperlichen Veränderungen sexuell attraktiv für andere Rüden werden. Eine östrogeninduzierte Knochenmarkssuppression bei Hunden ist eine gefürchtete Komplikation, die im ungünstigsten Fall einen tödlichen Verlauf nehmen kann, wie das BVL informiert.
Nach äußerer Testosteronzufuhr zeigen Hunde und Katzen insbesondere Verhaltensauffälligkeiten wie Aggressivität gegenüber Artgenossen und/oder Menschen und gesteigerte Libido. Da das Krankheitsbild noch nicht vollständig erforscht ist, können laut BVL weitere Symptome in Erscheinung treten. Mehr Informationen zu Übertragungswegen, Symptomen und Gegenmaßnahmen lesen Sie in einem Besitzerhandout, das das BVL auf seiner Homepage zur Verfügung stellt. Einen Link dazu finden Sie im ersten heutigen Beitrag.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und schöne Ostern.
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