Schutzwirkung von T-Zellen bei Autoimmunerkrankungen der Niere nachgewiesen

Hauptgebäude O10 des UKE. Foto: UKE
Hauptgebäude O10 des UKE. Foto: UKE

Den Einfluss bestimmter regulatorischer T-Zellen bei der Kontrolle von Nierenentzündungen haben Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in einer Studie untersucht. Regulatorische T-Zellen unterdrücken die Aktivierung und regulieren die Selbsttoleranz des Immunsystems, was Autoimmunerkrankungen entgegenwirkt.

In der vorliegenden Studie überprüften die Wissenschaftler, ob Zellen des T-regulatorischen Typs 1 (Tr1) insbesondere das Voranschreiten der halbmondbildenden Glomerulonephritis (GN) eindämmen können. Hierbei handelt es sich um die schwerste Autoimmunerkrankung der Niere, die zum dauerhaften Versagen der Nierenfunktion führen kann. Die Forschenden konnten im Labor Tr1-Zellen mithilfe einer Einzelzell-RNA-Sequenzierung bei Vorliegen einer Glomerulonephritis identifizieren und deren Schutzwirkung in einem experimentellen Model belegen. Auch konnte das Vorkommen von Tr1-Zellen in den Nieren von Patienten mit Glomerulonephritis nachgewiesen werden.

„Als T-Zell-Therapie werden Tr1-Zellen derzeit bereits bei der Behandlung mehrerer Entzündungserkrankungen getestet. Unsere Studie liefert nun die Basis für eine Tr1-zellbasierte Therapie bei Glomerulonephritis“, sagt Prof. Samuel Huber, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE. Ihre Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin „The Journal of Immunology“ veröffentlicht. Die Studie wurde im Rahmen des DFG-geförderten Sonderforschungsbereichs „Immunvermittelte glomeruläre Erkrankungen – Grundlegende Konzepte und klinische Konsequenzen“ durchgeführt.