Schlank und fit: Spezialsprechstunde an der Kleintierklinik der LMU München eingerichtet12. Juli 2024 Privatdozentin Dr. Petra Kölle freundet sich mit Timmy an und prüft sein Gewicht Foto: © LMU München Katzen und Hunde zählen zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland. Rund 15,7 Millionen Samtpfoten und 10,5 Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten*. Unsere tierischen Mitbewohner werden geliebt und verwöhnt. Das bleibt oft nicht ohne Folgen. Wenn mit der Liebe auch die Pfunde der Vierbeiner wachsen, sollten Tierbesitzer hellhörig werden. Studien belegen, dass fast die Hälfte der Hunde und Katzen in Deutschland übergewichtig ist. Tendenz steigend. „Mit wachsendem Übergewicht sinkt nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lebensdauer betroffener Tiere, im Durchschnitt um 2 bis 3 Jahre“, sagt Privatdozentin Dr. Petra Kölle, Leitung der Ernährungsberatung an der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Ihre Kollegin, Tierärztin Lilly Baum, ergänzt: „Vielen Tierbesitzern ist gar nicht bewusst, dass Übergewicht und Adipositas bei Hunden und Katzen mit schweren Krankheiten, wie etwa Allergien, Atembeschwerden, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Gelenkproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vermehrter Neigung zu Tumoren oder auch Lebererkrankungen einhergehen können.“ Übergewicht ist also ein ernst zu nehmendes Problem. Die Expertinnen für Ernährung an der Kleintierklinik der LMU: Privatdozentin Dr. Petra Kölle (r) und Tierärztin Lilly Baum (l) Foto: © LMU München Der Body Condition Score Ist mein Tier nur knuffig und niedlich oder ist es bereits alarmierend dick? Wie erkenne ich denn, ob mein Tier zu viel Speck auf den Rippen hat? Lilly Baum erklärt: „Der Body Condition Score, kurz BCS, ist eine gute Methode, den Gewichtsstatus des eigenen, erwachsenen Tieres einzuschätzen.“ Bei Welpen und Junghunden bis 12 Monaten sollte man sich an der Wachstumskurve orientieren. Jeder Tierbesitzer eines erwachsenen Tieres kann, auch gerne mit Unterstützung des Haustierarztes, den BCS mithilfe des 2-Schritte-Plans ermitteln: 1. Schritt: Silhouette seitlich und von oben prüfen Die Silhouette des Tieres wird von der Seite her angeschaut. So lassen sich Fettdepots erkennen. Der Verlauf der Bauchlinie, vom Rippenbogen zur Leiste, steigt bei Tieren mit Idealgewicht an. Bei übergewichtigen Tieren verläuft die Bauchlinie eher gerade und bei adipösen Tieren hängt der Bauch abfallend herunter. Dann wird das Tier von oben angeschaut, damit das Verhältnis zwischen Taille und Hüfte eingeschätzt werden kann. Eine gut erkennbare Taille deutet auf Normalgewicht hin, eine nicht erkennbare Taille auf Übergewicht oder Adipositas. Tierärztin Lilly Baum beim BCS-Check Foto: © LMU München 2. Schritt: Abtasten der Rippen, Wirbelsäule und Beckenknochen Mit der flachen Hand werden Rippen, Wirbelsäule und Beckenknochen abgetastet. Wenn die einzelnen Rippen kaum fühlbar sind, dann ist das Tier übergewichtig oder adipös. Der BCS basiert auf einem Punktesystem von 1 (untergewichtig) bis 5 (fettleibig). Ab Punkt 4 (übergewichtig) liegt das Gewicht des Tieres meist rund 10 bis 20 Prozent über dem Normalgewicht. Dann sollte gehandelt werden. Gesund Abnehmen – so geht’s Hilfe, mein Tier ist zu dick – was soll ich jetzt tun? „Wer sich diese Frage stellt, ist bereits sensibilisiert, seinen vierbeinigen Liebling beim Abnehmen zu unterstützen“, weiß Dr. Petra Kölle. Jedes Tier ist individuell und hat seine eigenen Bedürfnisse. Daher gibt es auch keinen allgemein gültigen Königsweg für alle Tiere. Das Team um Privatdozentin Dr. Petra Kölle an der Kleintierklinik der LMU hat es sich zur Aufgabe gemacht, Tierbesitzer und ihre Lieblinge professionell beim Abnehmen zu unterstützen. Tierärztin Lilly Baum: „Unsere Spezialsprechstunde: ‚Schlank und fit: Mehr Lebensqualität für Hunde und Katzen‘ nimmt Tierbesitzer und ihre Lieblinge behutsam an Hand und Pfote und begleitet beide durch den Prozess des Abnehmens.“ Interessierte Tierbesitzer können sich gerne, auch unter Einbeziehung ihres Haustierarztes, via E-Mail zur Spezialsprechstunde „Schlank und fit: Mehr Lebensqualität für Hunde und Katzen“ anmelden. Die Spezialsprechstunde wird partnerschaftlich unterstützt von iQ petfood. „Als Hersteller und Pionier hochwertiger Premium-Tiernahrung liegt uns das Wohl und die Gesundheit unserer vierbeinigen Freunde sehr am Herzen. Übergewicht belastet die Gelenke der Haustiere und kann das Risiko für bestimmte Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, stark erhöhen. Die Unterstützung der Spezialsprechstunde der LMU München ist für uns somit ein ganz besonderes Anliegen, um Hunde und Katzen, sowie deren Besitzer auf dem Weg zum Idealgewicht und zu mehr Lebensqualität zu begleiten“, so Georg Müller, Inhaber der iQ petfood. Spezialsprechstunde: Schlank und fit: Mehr Lebensqualität für Hunde und Katzen Dr. Petra Kölle: „Unsere Spezialsprechstunde ist deutschlandweit einzigartig, da wir jedes Tier individuell behandeln und mit unserer Expertise durch den Prozess des Abnehmens führen.“ Wie läuft die Spezialsprechstunde ab? Anamnese Tierbesitzer nehmen per E-Mail Kontakt auf und erhalten einen Fragebogen, in dem sie Fütterung, Erkrankungen und Medikamente angeben. Danach wird ein persönliches Gespräch vor Ort oder ein Telefonat mit dem Tierbesitzer über die Vorgeschichte des Tieres geführt. Hier werden die individuellen Bedürfnisse des Tieres und des Besitzers abgefragt. Während dieses ersten Termins wird das Tier vermessen, gewogen und es werden Fotos des Tieres für die Verlaufskontrolle angefertigt. Anhand dieser Informationen ermittelt Dr. Petra Kölle mit ihrem Team das Zielgewicht des Tieres und den Zeitraum der Gewichtsreduktion. Tierärztin Lilly Baum gibt Tipps zur Fütterung und motiviert zum Durchhalten. Foto: © LMU München Therapie Nun erstellen die Spezialisten einen individuellen Diätplan entweder auf Basis von kommerziellen Diäten oder bei besonderen Futtergewohnheiten (z.B. bei selbstgekochten Rationen) mit eigens zusammengestellten Rationen. Lilly Baum hierzu: „Das Tier muss nicht hungern! Das Futter des Diätplans hat dasselbe Volumen wie die bisherigen Mahlzeiten des Vierbeiners. Es ist aber deutlich energiereduzierter.“ Tipps und Tricks on top Zusätzlich zum Diätplan werden wertvolle, auf das Tier zugeschnittene Tipps zum Fütterungsverhalten und zur Bewegung gegeben. So kommen etwa Anti-Schlingnäpfe zum Einsatz oder auch Empfehlungen wie etwa die Extrarunde beim Abendspaziergang, die dem Tier beim Abnehmen helfen. Erfolgskontrolle Besitzer und Tier treffen sich in regelmäßigen Abständen von etwa vier Wochen mit den Spezialisten der Kleintierklinik der LMU, um den aktuellen Status zu beurteilen und, wenn notwendig, Rationen oder Verhaltensweisen zu modifizieren. Dr. Petra Kölle: „Mit unserer Spezialsprechstunde können wir vielen vierbeinigen Lieblingen helfen, ein gesundes und langes Leben zu führen. Das freut natürlich auch ihre Besitzer. Kontaktieren Sie uns gerne.“ Sprechstunde auch per Telemedizin möglich Der Ernährungszustand des Tieres lässt sich gut per Telefon oder per E-Mail einschätzen. Gerade beim Vermessen des Tieres kann auch der eigene Haustierarzt unterstützen. Interessierte Besitzer wenden sich sehr gerne mit Fotos ihres Tieres (stehend, seitlich und von oben aufgenommen) an die Ernährungsberatung der Kleintierklinik der LMU München. Adresse: Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Veterinärstraße 13, 80539 München Foto: © LMU München Spezialsprechstunde: Schlank und fit: Mehr Lebensqualität für Hunde und Katzen Terminvereinbarung per E-Mail: [email protected] *Quelle: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands. e.V.
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