UKSH: Weltweit erste Shunt-Operation mit mikrochirurgischem Robotersystem durchgeführt18. November 2025 Blick in den Operationssaal: Das mikrochirurgische Robotersystem kommt erstmals in der Gefäßchirurgie zum Einsatz. Quelle: UKSH Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, wurde weltweit erstmalig eine Shunt-Operation mit einem mikrochirurgischen Robotersystem durchgeführt. Dabei wurde bei zwei Patientinnen und Patienten ein Dialyseshunt angelegt. Eingesetzt wurde das Symani Surgical System, das bislang nur in der plastischen oder der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Anwendung fand. Der Eingriff stellt laut UKSH einen Fortschritt für die Gefäßchirurgie dar – mit Vorteilen für Patienten. Die Shunt-Anlage gehöre zu den Standardverfahren der Gefäßchirurgie, doch der Einsatz des Robotersystems eröffne nun neue Möglichkeiten, heißt es in der Pressemitteilung. „Dank der Robotik können wir die Gefäßverbindung besonders schonend und präzise anlegen“, berichtet Dr. Melanie Rusch, die das Projekt initiiert hat. „Das senkt das Komplikationsrisiko, verbessert die Haltbarkeit des Zugangs und erleichtert die spätere Dialyse“, fügt sie hinzu. Geringeres Komplikationsrisiko Das System ermögliche feinste Nähte mit besonders dünnem Material, gleiche das kleinste Zittern aus und biete durch 3D-Visualisierung mit bis zu 30-facher Vergrößerung eine deutlich verbesserte Sicht auf das Operationsfeld. Das sei ein klarer Vorteil, vor allem bei schwierigen anatomischen Voraussetzungen, so das UKSH. Seit März 2023 wurde der Eingriff im Rahmen eines bench to bedside-Prozesses vorbereitet – von der experimentellen Laborphase bis zur praktischen Anwendung im OP. In mehreren Trainingsphasen wurden die Operationstechniken systematisch überprüft und angepasst. Alle beteiligten Chirurgen absolvierten ein spezialisiertes Schulungsprogramm am Robotersystem, informiert das UKSH. Geplant sei es, das Verfahren künftig auch bei Eingriffen an der unteren Extremität einzusetzen und die Ergebnisse wissenschaftlich zu evaluieren. Neben der Klinik für Gefäßchirurgie war die Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG) beteiligt, die das Symani-System am UKSH bereits seit Längerem verwendet. Bisher wurde in der MKG das Robotersystem bei Lappenplastiken, bei Nervenrekonstruktionen und in der Chirurgie an Lymphgefäßen eingesetzt.
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