Universität Greifswald: Studie zur Nierenforschung ausgezeichnet8. Dezember 2025 Prof. Nicole Endlich und Dr. Tim Lange. Quelle: Foto: Hadi Awad. Copyright: UMG Viermal jährlich verleiht die Anatomische Gesellschaft einen Preis für wissenschaftliche Publikationen. Für das 2. Quartal 2025 wurde nun eine Studie zur Nierenforschung von der Universitätsmedizin Greifswald prämiert. Die Publikation erschien im Mai dieses Jahres in der Fachzeitschrift „Journal of Nanobiotechnology“. Sie stellt einen wichtigen Durchbruch für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze bei chronischen Nierenerkrankungen dar, heißt es in der Pressemitteilung der Universität Greifswald. Beide Wissenschaftler erhalten nun im nächsten Jahr die Möglichkeit, ihre Arbeit auf der kommenden Jahrestagung der Anatomischen Gesellschaft im Rahmen eines Preisträgersymposiums zu präsentieren und bauen derzeit ihre Forschungen aus. Das Wissenschaftsteam um Prof. Nicole Endlich, Geschäftsführerin des Instituts für Anatomie und Zellbiologie und korrespondierende Letztautorin der Studie, forscht an Exosomen, die laut den Forschern als sichere und effiziente Transportmittel für RNA-Moleküle dienen können. Das Besondere: Sie können so effizient in die Podozyten der Niere eingebracht werden. Da diese speziellen Zellen bei mehr als 80 Prozent aller chronischen Nierenerkrankungen beschädigt sind und zugleich eine zentrale Rolle für die Funktion der Nieren spielen, könnte dieser neue Ansatz langfristig zur Entwicklung neuer RNA-basierter Therapieansätze beitragen, so die Wissenschaftler. Podozyten im Fokus Seit der Veröffentlichung der Studie wurde die Forschung konsequent weitergeführt, um weitere Anwendungsmöglichkeiten zu entdecken. „Hierbei handelt es sich um eine Plattformtechnologie“, erklärt Lange, Erstautor der Studie. „Die Umsetzung dieses Verfahrens war ein wichtiger Fortschritt. Perspektivisch prüfen wir außerdem, inwiefern es auch bei anderen Krankheiten Anwendung finden kann.“ Ziel sei es nun, den wegweisenden Ansatz der Studie auch durch eine internationale Kooperation weiter auszubauen. Durch weitere Experimente, auch an Tieren, soll das Verfahren sowohl in Greifswald als auch in Galveston in Texas (USA) an der University of Texas Medical Branch, weiterentwickelt werden. Diese Schritte seien notwendig, um die Forschungsergebnisse der molekularen Medizin langfristig in die Anwendung bei Patienten zu übertragen. Bei dem Forschungsteam der Universitätsmedizin Greifswald handelt es sich um die erste Arbeitsgruppe weltweit, die ein derartiges Verfahren erfolgreich an Nierenzellen realisieren konnte, heißt es in der Pressemitteilung. Dem Team sei es zugleich gelungen, die üblichen Risiken künstlicher Trägersysteme wie toxische Nebenwirkungen zu vermeiden. Auch dieser Faktor trage zum erheblichen Potential dieser Methode für zukünftige Therapieansätze bei.
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