Was vor der Anschaffung eines Tieres bedacht werden sollte

Ob Hund, Katze oder Kaninchen – Die Aufnahme eines neuen Haustieres will gut überlegt sein. Foto: © BfT

Haustiere haben Hochkonjunktur, besonders seit der Coronapandemie. Unabhängig davon jedoch, welches Tier in einen Haushalt einziehen soll – es ist immer ein Lebewesen mit speziellen Bedürfnissen, die von den Besitzern mitgedacht werden müssen.

Daran erinnert der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) in einer Pressemeldung. Demnach beginnen die Dinge, die es zu bedenken gilt, bei der richtigen Haltung und reichen über eine tiergerechte Zuwendung bis hin zu Fütterung, Hygiene und Gesundheitsvorsorge – vom Jugendalter bis ans Lebensende.

Die Champions unter den Vierbeinern sind ungebrochen Hund und Katze.

Knapp 16 Millionen Katzen leben in deutschen Haushalten. An Platz 2 der Beliebtheitsskala steht der Hund mit rund zehn Millionen. Welches Tier in welchem Haushalt am besten aufgehoben ist, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Vor der Anschaffung steht eine ausführliche Recherche und Information zu den Bedürfnissen und der richtigen Haltung des Tieres. Auch die eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten sollte man gründlich prüfen: Wie viel Zeit will und kann ich für das neue Familienmitglied aufbringen, wie viel Geld steht zur Verfügung und welches Tier passt grundsätzlich am besten in mein Leben? Wer versorgt es im Urlaub oder wenn ich selbst mal krank bin? Das sind Fragen, die unbedingt im Vorfeld beantwortet werden müssen, mahnt der bft.

Hund oder Katze – das ist hier die Frage

Generell könne man laut bft sagen, dass Menschen, die einen aktiven Lebensstil bevorzugen und gerne Zeit im Freien verbringen, eher zu einem Hund tendieren. Wer eine ruhigere, unabhängige Begleitung sucht, könnte sich für eine Katze entscheiden. Hunde benötigen beispielsweise mehr Zeit und Aufmerksamkeit für Spaziergänge, Spiele und Training. Katzen dagegen neigen zu mehr Selbstständigkeit, vor allem Freigänger. Sie können tagsüber ein paar Stunden allein bleiben.

Auch sollte man rassetypische Eigenschaften in die Überlegungen mit einbeziehen. Der Jagdhund in einem beschäftigten Haushalt mit wenig Zeit für Training und Auslauf ist vielleicht keine allzu gute Idee. Auch Hütehunde sind ohne regelmäßige Aufgaben häufig nicht ausreichend gefordert.

Außerdem spielt die Wohnsituation eine Rolle. Eine Katze ist im Stadtzentrum in der Wohnung besser aufgehoben als draußen. Dann sollte man ihr aber ausreichend Beschäftigung anbieten und Klettermöglichkeiten zur Verfügung stellen.

Egal, ob man sich für Hund oder Katze entscheidet, auf jeden Fall übernimmt man eine langjährige Verantwortung für das neue Familienmitglied. Hunde werden je nach Rasse durchschnittlich zehn bis 15 Jahre alt, Katzen schaffen es im besten Fall sogar bis auf 20 Jahre.

Gesundheit steht an erster Stelle

Die Gesundheitsvorsorge sollte im Mittelpunkt stehen. So schützen Impfungen vor vielen gefährlichen, teils lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten wie Staupe, Parvovirose oder Leptospirose beim Hund oder Katzenseuche und Katzenschnupfen bei der Katze. Zudem sollte man seine Hausgenossen vor Flöhen, Zecken und Darmparasiten schützen. Vor allem in den ersten Lebensmonaten sind die Grundimmunisierungen und regelmäßige Wurmkuren ein Muss – auch bei reinen Wohnungskatzen. Aber auch im weiteren Verlauf des Hunde- oder Katzenlebens bleiben jährliche Gesundheitschecks, regelmäßige Auffrischungsimpfungen und der Schutz vor Parasiten wichtige Maßnahmen zur Gesunderhaltung. Ab dem mittleren Lebensalter werden die Vorsorgeuntersuchungen zunehmend wichtiger, beispielsweise des Herzens, der Schilddrüsen- oder der Nierenfunktion. Für alle Tierhaltenden kann eine Versicherung sinnvoll sein – sei es für Vorsorge- und Routinemaßnahmen oder Operationen – so sind größere Ausgaben abgesichert, argumentiert der bft. Für Hundehalter gehört eine Tierhalterhaftpflichtversicherung unbedingt dazu.

Altersgerecht ernähren

Eine Voraussetzung für die gute Konstitution eines Tieres ist die art- und altersgerechte Fütterung. Der Nährstoff- und Energiebedarf verändert sich im Laufe eines Tierlebens. Welpen größerer Hunderassen (ausgewachsen 25 kg und mehr) sowie Hunde- und Katzensenioren haben spezielle Bedürfnisse. In einem für die jeweilige Altersgruppe und Größe passenden Alleinfuttermittel sind alle notwendigen Nährstoffe wie Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente enthalten. Mit einer angemessenen Fütterung – in Kombination mit ausreichender Bewegung – lässt sich Übergewicht verhindern. Zu viele Pfunde auf den Rippen bergen die Gefahr von Gelenkerkrankungen oder Diabetes. Auch können innere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden.

Pflege ist Zuwendung

Nicht zuletzt nützen Hygiene und regelmäßige Pflege nicht nur der Optik. Pflege ist immer auch Zuwendung, das Bürsten beispielsweise erfüllt darüber hinaus wichtige gesundheitliche Aspekte.

Verfilzungen, die die Luft von der Haut abhalten, führen nämlich leicht zu Ekzemen und begünstigen bakterielle Hautentzündungen oder Pilzbefall. Ein ungepflegtes Fell bietet zudem ein optimales Heim für Ektoparasiten und mindert das Wohlbefinden des Tieres enorm. Zähne putzen, Pfotenpflege oder den regelmäßigen Blick ins Ohr oder Auge sollte man schon früh mit den Welpen, zunächst spielerisch, üben.

Auch empfiehlt es sich, bei Katzen den Einstieg in die Transportbox schon früh mit einem positiven Gefühl zu verknüpfen.

Was es noch zu beachten gilt, lässt sich am besten bei den regelmäßigen Tierarztbesuchen besprechen, so der bft weiter. Tierärztin oder Tierarzt können auch über Möglichkeiten der Kennzeichnung per Mikrochip, wichtige Vorsorgeuntersuchungen oder über besondere Voraussetzungen für das Reisen mit dem Tier informieren.