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Liebe Leserinnen und Leser,
kaum eine neurologische Erkrankung ist so gefürchtet wie die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), bei der es zu Muskelschwund, Muskelschwäche und im Verlauf zu Lähmungen kommt, die auch die Atemmuskulatur betrifft. Sie gilt als Seltene Erkrankung, doch mit einer Neuerkrankungsraten von 3,23 pro 100.000 Einwohner im Zeitraum 2005–2014 tritt sie fast so oft auf wie die Multiple Sklerose (MS). Doch anders als bei der MS gibt es bei der ALS bislang kaum Fortschritte, was die Behandlung betrifft. So steht in der Europäischen Union bislang nur Riluzol als krankheitsmodifizierende Therapie zur Verfügung. Nun allerdings besteht laut DGN „mehr als die vage Hoffnung“, dass zumindest die genetisch bedingte, durch Mutationen des FUS-Gens ausgelöste ALS in Zukunft durch Antisense-Oligonukleotide (ASOs) ursächlich behandelt werden könnte. In einer Fallserie mit zwölf ALS-Patienten ging die Konzentration der Neurofilament-Leichtkette im Liquor nach sechsmonatiger Behandlung mit dem ASO Jacifusen bis zu 82,8 Prozent zurück. ZNS-Gewebeproben von vier Studienteilnehmern zeigten reduzierte FUS-Proteinspiegel und eine offensichtliche Abnahme der Belastung durch FUS-Pathologie. Nach diesen vielversprechenden Ergebnissen sind nun Phase-II- und -III-Studien geplant. Eines wurde aber bereits offensichtlich: Die Behandlung muss so früh wie möglich starten.
Berufs- und gesundheitspolitisch war der 129. Deutsche Ärztetag in Leipzig das wichtigste Ereignis der vergangenen Woche. Denn trotz Uneinigkeit im Vorfeld hat eine große Mehrheit der Delegierten dafür gestimmt, die Neufassung der Gebührenordnung für Ärzte an die Bundesgesundheitsministerin zu übergeben. Allerdings wollen die Private Krankenversicherung und die Bundesärztekammer auch danach im Gespräch bleiben – im Entwurf wird die „Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung“ besonders betont. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erläuterte dem Ärzteparlament außerdem, wie die neue Bundesregierung angesichts steigender Kosten mehr Effizienz in der Gesundheitsversorgung erreichen will.
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