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Liebe Leserinnen und Leser,
in Deutschland sind fast alle Erwachsenen mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert – oft ohne es zu merken. Denn nach einer Erstinfektion, die in der Kindheit häufig ohne Symptome, im Erwachsenenalter in einem Drittel der Fälle mit Pfeiffer‘schem Drüsenfieber einhergeht, verbleibt das Virus lebenslang meist unauffällig im Körper. Manche Menschen entwickeln unter dem Einfluss von EBV jedoch bösartige Tumoren oder Autoimmunerkrankungen wie die Multiple Sklerose (MS). In beiden Fällen scheint eine Kommunikation des Virus mit dem Immunsystem zu erfolgen, denn bei den durch EBV verursachten Lymphomen vermehren sich die Immunzellen unkontrolliert, bei der MS greifen sie die Myelinscheide von Nervenzellen an.
Doch wie es den EBV-infizierten Immunzellen gelingt, ins Gehirn zu gelangen und dort Schaden anzurichten, war bislang nicht bekannt. Nun zeigen die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums, dass das Virus Proteine produziert, die die befallenen Lymphozyten dazu bringen, sich zu teilen und auszuschwärmen. Dass sie die Blut-Hirn-Schranke überwinden können, wird ebenfalls von Botenstoffen gesteuert, die mit der EBV-Infektion zusammenhängen. Die Forschenden sind zuversichtlich, dass diese Entschlüsselung der Reaktionskaskade, die EBV-infizierte B-Zellen in den sogenannten Homing-Modus versetzt, die Möglichkeit eröffnet, gezielt zu intervenieren und die Migration der B-Zellen zu unterbinden.
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