|
Liebe Leserinnen und Leser des Kompakt Urologie,
vom 26. bis 29. April findet in Las Vegas (NV, USA) die Jahrestagung der American Urological Association (AUA) statt. Wie immer ist dort hochkarätige Forschung aus allen Gebieten der Urologie zu erwarten. Die University of California Los Angeles kündigt „mehr als vier Dutzend“ Beiträge an, wovon fünf besonders hervorstechen, darunter eine digitale 3D-Modellierung für die roboterassistierte Prostatektomie und eine aus Künstlicher Intelligenz generierte Prostatakrebskartierung. Bereits diese zwei Themen zeigen, wie sich Urologen modernste Entwicklungen für eine bessere Patientenversorgung zunutze machen.
Dass aus allen Gebieten der Urologie, wie zuvor geschrieben, berichtet wird, bleibt zu hoffen, ist aber aufgrund der aktuellen Entwicklungen in den USA nicht mehr selbstverständlich. Schließlich umfasst das Fachgebiet auch Intersexualität sowie geschlechtsangleichende Operationen bei Transsexualität. Doch in der Ideologie der Trump-Regierung existieren diese Probleme überhaupt nicht und schon gar nicht soll Forschung auf diesen Gebieten gefördert werden. So beschwört ein Banner, das jetzt zwangsweise im Bereich HIV der Website der US Centers for Disease Control and Prevention zu lesen ist, „die unveränderliche biologische Realität, dass es zwei Geschlechter gibt, männlich und weiblich“.
Einstweilen können sich Urologen, die auf diesem Gebiet (noch) tätig sind, in einem systematischen Review kundig machen, welche Gründe zu geschlechtsangleichenden Operationen bei Varianten der Geschlechtsentwicklung führen und wie die Ergebnisse im Langzeitverlauf ausfielen. An der Arbeit im „BJU International“ haben auch US-Mediziner mitgearbeitet. Hierzulande ist für die Behandlung transsexueller Jugendlicher gerade eine aktuelle S2k-Leitlinie erschienen.
Eine aufschlussreiche Lektüre und eine schöne Woche wünscht Ihnen
|